Regionale Christbaumbauern im Gespräch
"Ohne Christbaum geht gar nicht"

- Walter Höfferer mit Nichte Sonja Bacher, sein "Weihnachtsengel" ist eine große Hilfe im Verkauf.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Astrid Siebert
Laut Walter Höfferer, Christbaumproduzent aus Silberegg, ist die Nachfrage nach heimischen Christbäumen in den letzten Jahren extrem gestiegen.
SILBEREGG. „Vor zehn bis 15 Jahren war es noch so, dass viele Leute eher billig einkaufen wollten,“ erklärt Höfferer, „mittlerweile hat sich das Bewusstsein geändert und man ist bereit, für eine bessere Qualität auch etwas mehr Geld auszugeben.“ Denn die Bäume, welche von weit her importiert wurden, hatten oft Qualitätseinbußen. „Ein Baum, der schon Anfang November geschnitten wird und dann hunderte von Kilometer transportiert wird, kann nicht mehr lange frisch bleiben,“ ist er sicher.
Tanne, Fichte, Zirbe
Ihre Plantage hat die Familie Höfferer, wie die meisten Christbaumproduzenten in Kärnten, seit 2009 in Gallizien. Dort herrscht ein ideales Klima für die Nordmanntannen, welche zum Großteil angebaut werden. Neben diesen klassischen Baumarten verkauft Walter Höfferer auch Silberfichten und auf Bestellung Zirben. Seit seiner Ausbildung zum Land- und Forstwirt hat ihn das Christbaumzüchten interessiert - zum Haupterwerb eignet sich das Anbauen von Christbäumen allerdings nicht. Walter Höfferer betreibt die Plantage gemeinsam mit seiner Familie im Nebenerwerb. Mit seinem Sohn beginnt er, nach einer alten Bauernregel, die Christbäume drei Tage vor dem elften Vollmond im Jahr zu schneiden. Der Mond spiele eine große Rolle, damit die geschnitten Bäume lange frisch bleiben.
Betriebskosten steigen
Zwölf Jahre hat eine Tanne Zeit, um zum Christbaum zu werden. Für jeden geschnittenen Baum wird im Frühjahr ein neuer gesetzt, so bleibt der Kreislauf erhalten. Die Teuerung macht auch vor Christbaumproduzenten nicht Halt. Obwohl Walter Höfferer mit der Hand zwischen den Bäumen ausmäht und kein Spritzmittel verwendet: „Die Betriebskosten steigen, aber das können wir nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben, „das müssen wir großteils selbst schlucken." Walter Höfferer verkauft seine Christbäume an drei Standorten. Beim Billa in Althofen, bei der Gärtnerei Volder in Guttaring und beim Kreisverkehr in Ebenthal. Unterstützt wird er dabei von seiner Nichte Sonja Bacher. Die ganze Familie beteiligt sich bei der Arbeit. Auf die Frage, ob er vor lauter Christbäumen vor Augen, dann überhaupt noch einen daheim stehen haben will, kommt ganz schnell die Antwort: „Natürlich, Weihnachten ohne Christbaum geht gar nicht.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.