St. Veiter Literaturtage : Vom 2. - 4. November 2012 im Rathaushof

Am 2. November, um 19.30 Uhr, beginnen im Rathaushof in St. Veit die Literaturtage unter dem sinnigen Motto "Doppelte Böden"

In den 1950er- und 1960er-Jahren waren die St. Veiter Literaturtage eine Veranstaltung, deren Ausstrahlung weit über die Grenzen Kärntens hinausreichte. Heimito von Doderer, Friedrich Torberg und Christine Lavant haben hier gelesen, sowie Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard oder Gert Jonke. Nach einem längeren Dornröschenschlaf wurde die Veranstaltung 2009 wieder wach geküsst. Nachdem 2010 abermals pausiert wurde, fanden die St. Veiter Literaturtage 2011wieder statt.

Die Veranstaltung, die an diese legendären Literaturtage aufbaut, wurde im Vorjahr erstmals vom neu gegründeten Verein "St. Veiter Literaturtage" gemeinsam mit dem Robert-Musil-Institut Klagenfurt durchgeführt. Den Anfang macht am Freitag, dem 2.November, Antonio Fian. Der Autor von Erzählungen, Romanen, Dramoletten und Hörspielen, wurde 1956 in Klagenfurt geboren, verbrachte seine Kindheit in Spital an der Drau und lebt seit 1976 in Wien. 1980 erhielt er bereits das Nachwuchsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur. 1988 folgte der Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur, weiters wurde ihm im Jahr 1994 der Hans-Erich-Nossack-Förderpreis für Prosa des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie Köln sowie der Förderpreis zum Lessing-Preis (2004) zugesprochen.

Am Samstag steht dann eine Lesung des Schweizers Leo Tuor auf dem Programm. Leo Tuor wuchs in Rabius und Disentis auf, wo er die Schule im Benediktiner-Kloster besuchte. Anschließend studierte er Philosophie, Geschichte und Literatur in Zürich, Fribourg und Berlin. Während des Studiums war er Redakteur der streitbaren rätoromanischen Zeitschrift "la Talina". Leo Tuor schreibt Erzählungen, Essays, Kolumnen, Kurzgeschichten und Beiträge für Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Daneben arbeitet er für Radio und Fernsehen. Viele Jahre verbrachte er den Sommer als Schafhirt auf der Greina und den Herbst als Jäger auf Carpet. Als sein Hauptwerk kann die Surselver Trilogie Giacumbert Nau (1988), Onna Maria Tumera (2002), Settembrini (2006) bezeichnet werden. Giacumbert Nau wurde vertont und mehrfach als Bühnenstoff umgesetzt.

Sowohl Fians, als auch Tuors Lesung, finden jeweils um 19:30 Uhr statt.

Am Sonntag, um 11 Uhr, ist der Schauspieler, Kabarettist, Sänger, Entertainer und Produzent Wolfram Berger an der Reihe. Er wandelt bei den St. Veiter Literaturtagen 2012 auf den Spuren Karl Valentins. Den ersten Valentin-Abend präsentierte er im Jahr 1974 in Basel. Inzwischen hat er ihn, immer wieder in leichten Nuancen verändert , unzählige Male gespielt. Und er wird ihn auch weiterhin spielen, solange ihn der Valentin, dieses "Gespenst und doch ein Münchner", neue Fährten und Wege entdecken lässt. Also ewig: "Der Valentin ist mein künstlerisches Vitamin."

Die Einführungsvorträge zu den Lesungen werden von Wilhelm Huber und Prof. Klaus Amann gestaltet. Eine Tageskarte kostet fünf Euro, der 3-Tages Literaturpass zehn Euro. Für Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt zu den Literaturtagen frei.