Pflichtschulen
Wegfall der unverbindlichen Übungen sorgt für Unmut
Unverständnis herrscht beim Elternverein Kappel über den Wegfall unverbindlicher Übungen.
MITTELKÄRNTEN. An den Pflichtschulen soll es heuer keine unverbindlichen Übungen wie Chor, Sport, Spielmusik und mehr geben. "Das Land Kärnten hat Sparmaßnahmen auf Kosten der Kinder verordnet. Aufmerksam geworden sind wir als Elternverein zufällig bei Gesprächen, extra informiert über den Wegfall der Stunden hat uns das Land nicht", ärgert sich Alexandra Kogler, Elternvertreterin an der Volksschule Kappel.
Die Sparmaßnahmen
Gerade das letzte Schuljahr habe vor allem den Kindern sehr viel abverlangt. "Alle haben sich wieder auf das Schuljahr gefreut und unsere Kinder wurden mit der Tatsache konfrontiert, dass sie ihre geliebten Freigegenstände nicht mehr besuchen können", bedauert Kogler.
"Wir als Elternverein sind entsetzt, dass gerade bei der Bildung der Sparstift angesetzt wird", fragt sich Kogler, wer bei kommenden Veranstaltungen auf Schul-, Gemeinde- oder Bezirksebene diese umrahmen beziehungsweise an diesen teilnehmen soll.
Überhanglehrer einsparen
Kärnten hat, wie unter anderem vom Rechnungshof gefordert, im Bereich der Bildung insofern einzusparen, als dass das Land die Zahl der sogenannten Überhanglehrer reduzieren muss. Überhanglehrer sind jene Lehrer, die Kärnten über die vom Bund genehmigte Zahl hinaus anstellt und bezahlt. Im Vorjahr gab es in Kärnten 320 Überhanglehrer. Rund 13 Millionen Euro hat das Land bisher jährlich für diese Überhanglehrer aus dem laufenden Budget an den Bund zu bezahlen gehabt.
"Eine Summe, die sich um weitere Millionen erhöhen würde, weil der Bund nicht mehr wie bisher das Einstiegsgehalt, sondern ein vorgerücktes Gehalt als Basis für seine Rückforderungsberechnungen hernimmt", gibt Andreas Schäfermeier auf Nachfrage aus dem Büro des Bildungsreferenten Landeshauptmann Peter Kaiser bekannt.
Gesamtbudget im Auge
Es seien genau diese Überhanglehrer, die für das Unterrichten von unverbindlichen Übungen herangezogen werden. Im Rahmen der Schulautonomie könne jede Schule selbst ihr Angebot an die Schüler mitbestimmen. "Auch wenn das Land Kärnten gerne alle möglichen unverbindlichen Übungen beziehungsweise die dafür nötigen zusätzlichen Lehrkräfte zur Verfügung stellen und finanzieren würde, so steht dem eine Gesamtbudgetverantwortung gegenüber allen in Kärnten lebenden Menschen entgegen", fasst Schäfermeier zusammen.
Elternverein setzt sich ein
Der Elternverein Kappel hat bereits einen Brief verfasst, der an Bildungsreferenten Kaiser übergeben wurde. "Es ist traurig, dass immer auf Kosten der Kinder gespart wird", will sich Kogler weiterhin für die Aufnahme der unverbindlichen Übungen einsetzen.
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