Wiesenmarkt wird das Gas abgedreht
Sicherheit geht vor: Wirte am Wiesenmarkt müssen 2013 auf Elektro-Geräte umrüsten.
So oft wie derzeit klingelt das Handy von Marktreferent Rudi Egger sonst nur in den heißen Wochen vor Kärntens traditionsreichstem Volksfest. Der Grund dafür liegt in einer Neuerung, die heuer am Wiesenmarkt schlagend wird - und die große Auswirkungen auf die Infrastruktur hat. "Wir werden ab heuer für den Markt ein Gasverbot aussprechen", erklärt Egger im Gespräch mit der WOCHE.
Als Marktreferent ist Egger auch für die Sicherheit am Gelände zuständig - "und auch, wenn noch nie was passiert ist, heißt das noch lange nicht, dass nie etwas passieren wird", so Egger. Eine poröse Leitung oder eine undichte Flasche in Kombination mit Zigarettenglut - die Folgen eines solchen Unfalls wären katastrophal. "Aber auch, wenn das Gelände leer ist und jemand hat vergessen, das Gas abzudrehen - wenn es dann zu einer Explosion kommt, splittern auch in der Marktstraße noch die Fensterscheiben", so Egger.
Betroffen von dieser Regelung sind natürlich die Gastronomen - betreibt doch die überwiegende Mehrheit von ihnen ihre Kochstellen mit Gas. Die Begeisterung der Wirte "hält sich natürlich in Grenzen", so Egger - doch die meisten sehen ein, dass es sich hierbei um eine notwendige Maßnahme handelt. Sie müssen jetzt auf Elektrogeräte umrüsten, was auch Auswirkungen auf die Infrastruktur hat. "Der Markt wird also mehr Strom benötigen - wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen", sagt Egger, der die Gastronomen dazu aufgerufen hat, zu melden, wie viel Strom benötigt wird.
Egger ist vor allem eines wichtig: Dass die Tradition erhalten bleibt, aber gleichzeitig die Infrastruktur immer moderner wird. "Wir müssen mit der Zeit gehen - es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis es auch auf kleineren Veranstaltungen wie zum Beispiel Feuerwehrfesten keine Gasflaschen mehr gibt", so der Marktreferent. Vorbild ist übrigens die Draustadt Villach: Dort galt bereits voriges Jahr am Villacher Kirchtag ein generelles Gasverbot.
Positive Erfahrungen in Villach
"Natürlich waren die Gastronomen auch am Anfang skeptisch. Einerseits wegen der Investitionen, andererseits, weil man befürchtete, dass Elektro-Griller nicht so viel Leistung bringen würden", sagt Kirchtagsverein-Geschäftsführer Joe Presslinger. Diese Bedenken hätten sich aber noch während des Kirchtags zerstreut und sich sogar ins Positive verkehrt: "Viele Gastronomen lobten die einfache Handhabung: Man steckt einfach den Stecker ein und das Gerät funktioniert, und zwar ebenso gut, wie mit Gas. Bei einem Elektrogriller kann das Gas nicht ausgehen und das Gerät ist viel sicherer - so lautet das Resümee der meisten", so Presslinger. Auch der Stromverbrauch habe sich nicht dramatisch erhöht.
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