Staatsvertrag und EU-Beitritt
Althofens Bürgermeister über 70 Jahre Fortschritt

- Althofens Bürgermeister, Walter Zemrosser
- Foto: Stadtgemeinde Althofen
- hochgeladen von Katja Pagitz
Pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung des Staatsvertrages und 30 Jahre EU-Beitritt blicken wir in unserer Gemeindereportage auf die vergangenen Jahrzehnte im geschichtsträchtigen Althofen zurück: Bürgermeister Walter Zemrosser spricht im Interview mit MeinBezirk über die Entwicklung, Leuchtturmprojekte und Zukunftsperspektiven der Stadtgemeinde.
ALTHOFEN. Die Gemeinde hat in dieser Zeit große Projekte umgesetzt und sich stetig weiterentwickelt. Im Gespräch mit Bürgermeister Walter Zemrosser beleuchten wir die Meilensteine und Zukunftsvisionen der Stadtgemeinde.
- Was zählt zu den bedeutendsten Projekten der letzten 70 Jahre in Althofen?
Aus meiner Sicht die Verlegung des Stadtzentrums vom oberen Markt herunter in die Ebene. Des Weiteren die Errichtung des Kulturhauses, des Rathauses, der damaligen Haupt- und jetzigen Mittelschule, des Bundesschulzentrums mit HAK und BORG, der landwirtschaftlichen Fachschule, der Freizeitanlage mit Freibad und der einzigen Kunsteishalle Mittelkärntens. Dazu zählen außerdem die Entwicklung der modernen Wohngebiete Meiselhof 1 und Meiselhof 2 sowie Krumfelden. Nicht zu vergessen der neue Hauptplatz mit dem Stadtpark und seinem einzigartigen Lichtkonzept.
- Althofen setzt in puncto Ansiedelung von Unternehmen Maßstäbe, welche prägten die letzten Jahrzehnte besonders?
Dazu zählen die Ansiedelung von Flex (vormals Philips) sowie des Kur- und Rehazentrums in den 1970er Jahren. Die Umwandlung des seinerzeitigen Sägewerks Funder in die heutige Tilly-Holzindustrie sowie die Ansiedlung des Autozulieferers Bifrangi vor etwas mehr als zehn Jahren sind ebenfalls zu nennen, wie in jüngster Zeit der Bau des Raiffeisen-Kompetenzzentrums und das anschließend geplante Hotelprojekt. Damit einhergehend auch die Entwicklung der Industrieparks Nord und Süd mit zahlreichen neu geschaffenen Betrieben und Arbeitsplätzen.
- Welche Herausforderungen als auch Vorteile brachte der EU-Beitritt vor 30 Jahren für Althofen?
Gerade für unsere Industriebetriebe mit welt- und europaweiter Marktführerschaft war der EU-Beitritt die Möglichkeit der Nutzung eines Wirtschaftsraumes von mittlerweile an die 450 Millionen Menschen. Unsere zahlreichen Arbeitsplätze wurden durch den EU-Beitritt abgesichert.
- Mit welchem Ereignis sah sich Althofen in den vergangenen Jahrzehnten konfrontiert? – Wie konnte es gelöst werden?
Glücklicherweise waren wir bisher mit Katastrophen oder anderen negativen Elementarereignissen nicht konfrontiert.
- Welches Leuchtturmprojekt soll in den nächsten Jahren entstehen/ist in der Umsetzung?
Wir sind mitten in der Umsetzung zahlreicher Leuchtturmprojekte. Der Hauptplatz konnte als solcher bereits abgeschlossen werden. Das Raiffeisen-Kompetenzzentrum sowie das anschließend geplante Hotel werden gerade Wirklichkeit. An die 300 zusätzliche Wohnungen, die leistbaren Miet- oder Eigentumswohnraum bieten sollen, sind ebenfalls bereits in Umsetzung.
- Thema Lebensqualität: Welches Ziel verfolgt Althofen hinsichtlich Wohn-, Freizeit- und Arbeitsplatzgemeinde?
Der große Schwerpunkt sind die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen, welche soziale Sicherheit und Wohlstand nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Stadt, sondern auch für die gesamte Region bedeuten. Darauf aufbauend muss es unser Ziel sein, das wohl einzigartige Freizeit- und Kulturangebot in unserer Stadt auch in Zeiten einer für die Gemeinden immer enger werdenden finanziellen Decke aufrechtzuerhalten. Durch die schon erwähnten großen Wohnbauprojekte erhoffen wir eine deutliche Entspannung auf dem Wohnungsmarkt.
- Worauf ist die Stadtgemeinde mit Ihnen als Bürgermeister besonders stolz?
Vor zwei Jahren haben wir das 30-Jahr-Jubiläum unserer Stadterhebung gefeiert und dabei mit Dankbarkeit festgestellt, dass der Kärntner Landtag im Jahr 1993 mit seinem Beschluss, uns den Status einer Stadt zu verleihen, keine Fehlentscheidung getroffen hat. Auch in Zukunft möchten wir als Zentralort ein Motor der positiven Weiterentwicklung in Mittelkärnten sein.
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