Görtschitztal soll zu Bluttest
Land lädt zu zwei Info-Veranstaltungen. Freiwillige Bluttests geplant. HCB-Belastung noch unklar.
KLAGENFURT, GÖRTSCHITZTAL (mv). Mit zwei Informationsveranstaltungen am Freitag in Klein St. Paul und Brückl will die Kärntner Landesregierung die Bevölkerung des Görtschitztales beruhigen. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Brückl, Klein St. Paul und Eberstein hatten vergangene Woche heftige Kritik an der Informationspolitik des Landes geübt.
"Die Gesundheit der Menschen steht an erster Stelle, das liegt im Fokus aller Maßnahmen, die wir gesetzt haben. Wir werden der Bevölkerung des Status quo präsentieren und uns den Fragen stellen", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser. Zusätzlich zu den Infoveranstaltungen sollen ab Donnerstag freiwillige Bluttests im Tal durchgeführt werden. "Wir werden mit dem Roten Kreuz und den Amtsärzten zusammenarbeiten", erklärte Kaiser. Getestet soll auch die Muttermilch werden.
Belastung noch nicht klar
Über das tatsächliche Ausmaß der HCB Belastung können derzeit noch keinen konkreten Aussagen gemacht werden. "Wir haben einen Strukturplan erarbeitet, um effektiv herauszufinden, welche Belastungen es auf Natur und Politik gibt", erklärte Karl Kienzl vom Bundesumweltamt. Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung gibt es derzeit noch nicht. "Die HCB-Werte aus dem Görtschitztal werden nun mit Werten aus anderen Regionen verglichen, um zu eruieren, inwieweit es eine Erhöhung gibt", sagte Kienzl. Proben werden nicht nur im Görtschitztal entnommen, sondern auch in den angrenzenden Gemeinden. "Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme", erklärte der Landeshauptmann. Aus den Vorkommnissen im Görtschitztal will die Regierung Lehren ziehen. "Was da passiert ist, darf nirgends mehr passieren", sagte Kaiser, und weiter: "Mit der Aufarbeitung wird sich der U-Ausschuss und die Staatsanwaltschaft beschäftigen."
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