Claus Peymann spielt Thomas Bernhard
Klagenfurt Festival: Claus Peymann und Hermann Beil im Stadttheater

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Therese Affolter, Claus Peymann und Hermann Beil spielten im Rahmen des Klagenfurt Festivals im Stadttheater Klagenfurt

Augenzwinkernd ließen sich die beiden Legenden mit Unterstützung der Burgschauspielerin Therese Affolter in hinreißende Suaden über das Theater und das Leben aus. 

Thomas Bernhard erkundete, in Form von Dramoletten, die theatralisch-wirkliche Dimension des Theatergeschehens, anhand drei wichtiger Situationen des Regisseurs: dessen Weggang aus Bochum (Claus Peymann verläßt Bochum und geht als Burgtheaterdirektor nach Wien), eines Treffens der beiden in Wien (Caus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen) und nach einer Shakespeare Aufführung – also naturgemäß vor einer Bernhard-Aufführung (Claus Peymann und Hermann Beil auf der Sulzwiese).

"Wenn der ehemalige Burgtheaterdirektor auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt   steht, sind die Spitzen gegen das Haus, das nicht mehr seines ist, noch etwas spitzer.  Und das Publikum gibt ihm mit Lachstürmen recht. Wer meint, "Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen" sei nur ein kabarettistischer Abend, ein selbstbespiegelndes Wortballett für Claus Peymann, Hermann Beil und Maria Happel, irrt gründlich. In diesen drei Dramoletten nämlich legt Thomas Bernhard die Mechanismen seiner Theaterdichtung so offen wie nirgends sonst: Die steigernden Wiederholungen, die Variationen, die thematischen Rückgriffe - Musik ist das, auf die Sprache übertragen. Hinreißende Sprechtexte", schreibt die Wiener Zeitung über die Aufführungen in der Josefstadt. 

Und am Ende ist es eine Reminiszenz an dem Wortgewaltigen und an seinem leisen  Dramaturgen.  Beil selbst sieht es so: "Natürlich spekuliere ich immer wieder darüber, ob Thomas Bernhard mich tatsächlich abgebildet hat oder ob ich jenem Beil des Dramoletts unbewußt nacheifere". Therese Affolter wirkt assistierend und vermittelt augenzwinkernd zwischen Bühne und Publikumsraum.

Aber die Aufführung in Klagenfurt, gut und gerne fünfundzwanzig Jahre nach Peymanns Abschied aus Wien und fünf Jahre nach seinem Abschied aus Berlin, kommt spät.  Sie wirkt aus Raum und Zeit gehoben.  Am Ende ist der Applaus nicht endenwollend und bleibt höflich,  als Verbeugung schwebt er im Saal, wie eine erstickende Umarmung. 

Claus Peymann heute als  Publikumsliebling in Wien?
"Ich weiß nicht. Es ist mir eher unheimlich, als lebendige Legende durch die Stadt zu laufen."     

Fotos: Christian Poscheschnig und Doris Waditzer

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