Berufswahl Rechtsanwältin
Mut zur Selbständigkeit

- Christine Wernig ist eine von zwei selbständigen Rechtsanwältinnen im Bezirk St. Veit.
- Foto: RegionalMedien
- hochgeladen von Astrid Siebert
Im Bezirk St. Veit sind zwei von 13 selbständigen Rechtsanwälten Frauen. Der ST. VEITER hat mit Anwältin Christine Wernig über die Hürden, sich in einer Männerdomäne selbständig zu machen, gesprochen.
In Kärnten sind vor allem in Staatsanwaltschaft und bei Gericht sehr viele Frauen tätig. Auch während des Studiums der Rechtswissenschaften ist es Christine Wernig nicht aufgefallen, dass sie sich beruflich in einer Männerdomäne befindet. Erst als sie den Schritt in die Selbständigkeit gemacht hat ist ihr das bewusst geworden. „Vielleicht liegt es daran, dass Frauen generell mehr Barrieren sehen, wenn sie sich selbständig machen wollen. Egal in welcher Branche,“ meint die Anwältin.
Arbeit auf Vertrauen
Die Arbeit als Rechtsanwalt ist sehr personenfokussiert. „Unsere Klienten suchen sich die Anwälte aus. Es geht ja um eine Vertrauensbasis,“ erklärt sie weiter, „man hört schon öfters, dass sich Klienten lieber eine Frau oder einen Mann als Anwalt nehmen.“ Vor allem im Familienrecht wollen viele Klienten lieber von Frauen vertreten werden. Christine Wernig ist auf Verkehrsrecht spezialisiert, will ich aber auch vermehrt dem Familienrecht und dem allgemeinen Zivilrecht widmen. Sich selbständig machen, das wollte sie schon immer. Nachdem sie in einer St. Veiter Anwaltskanzlei tätig war und auch dort ihre Rechtsanwaltsprüfung gemacht hat, wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit vor knapp drei Jahren. Sie konnte die Kanzlei eines Anwalts übernehmen und hat sich mit zwei Sekretärinnen und einer juristischen Mitarbeiterin ein feines Team aufgebaut. Die Büroräumlichkeiten befinden sich im Schloss Hunnenbrunn.
Hürde Familienplanung
Die größte Hürde sieht Wernig in der Familienplanung. „Das ist immer noch ein großes Thema, das Frauen von der Selbständigkeit abhält,“ ist sie sicher. Es gibt keine Karenz, die Frage wie der Betrieb trotz Mutterschaft aufrecht erhalten bleiben kann ist gegenwärtig. „Wenn ich nicht arbeite, habe ich kein Einkommen,“ erkennt sie die gedanklichen Barrieren vieler Frauen. Sie ist froh von einem guten Netzwerk profitieren zu können, so dass eventuell andere Kollegen einspringen können. „Als Frau muss man sich von gedanklichen Barrieren befreien und Mut fassen,“ gibt sie allen, die noch damit ringen sich selbständig zu machen, mit auf den Weg.
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