Umwelt & Klimawandel
"Trauriges Rinnsal statt einem Fluss" (mit Video)

Rinnsal statt Fluss: die Fischa vor Austrocknung. | Foto: zVg.

Fischereigesellschaft und Bürgermeister in Mitterndorf schlagen Alarm: Die Fischa droht auszutrocknen.

MITTERNDORF/FISCHA. "Hier an dieser Stelle standen die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr vor einem Jahr noch knietief im Wasser", erzählt Thomas Jechne, Bürgermeister der Gemeinde Mitterndorf. Der Ortschef steht "mitten" in der Fischa, die sich hinter dem Mitterndorfer Kultursaaal ihren Weg durch den Ort schlängelt. Da, wo ein Fluss sein sollte, ist nur mehr ein kleiner Bach und das trotz der starken Regenfälle des vergangenen Wochenendes. Die Fischa steht offensichtlich vor ihrer Austrocknung. Warum, darüber ist man sich in der Gemeinde noch nicht ganz im Klaren. "Wir glauben, es hängt damit zusammen, dass am Schneeberg immer weniger Schnee liegt und damit das Schmelzwasser immer geringer ausfällt", sagt Jechne. "Damit führt die Fischa immer weniger Wasser, zweitens ist natürlich auch der Klimawandel mitverantwortlich." Die langen Hitzeperioden und Dürren setzten der Fischa zusätzlich zu.

Illegale Wasserentnahme

Alfred Hani, passionierter Fliegenfischer und im Vorstand der niederösterreichischen Fischereigesellschaft, fischt seit 1984 an der Fischa, so niedrig wie heute sei sie noch nie gewesen. Das lässt der Mitterndorfer über seine Ehefrau Ramona Hani ausrichten - er selbst befindet sich gerade auf Urlaub in Norwegen. Zum Fliegenfischen. "Wir glauben auch, dass es zum einen das wenige Schmelzwasser und die Hitze sind", sagt Ramona Hani. Sie selbst ist ebenfalls bei der Fischereigesellschaft aktiv. Doch nicht nur der Klimawandel sei für den niedrigen Wasserstand verantwortlich, wie sie betont: "Auch die zum Teil illegale Wasserentnahme trägt dazu bei, dass die Fischa immer weniger Wasser führt." Abgesehen davon käme es immer wieder dazu, dass die Fischa von Unrat gereinigt werden müsse. "Viele entsorgen ihren Müll einfach in der Fischa, auch auf unsere Gespräche hin bleiben die Leute unbelehrbar", sagt Hani. "Das ist wirklich frustrierend."

Wehr als Problem

Die Gemeinde hat nun einen Ziviltechniker beauftragt, die Sache zu untersuchen. "Allerdings ist die Frage, ob der viel machen kann", sagt Jechne. Eine kritische Stelle sei die alte Wehr in Mitterndorf, wo sich die Fischa teilt. "In Werkskanal und Fischa", sagt Jechne. "Und dort fließt das meiste Wasser auch in den Werkskanal und nicht in die Fischa, aufgrund der alten Wehr." Die stünde dort schon seit Jahrzehnten und war früher Teil eines Wasserkraftwerks, das aber längst nicht mehr in Betrieb sei. "Wir haben dort jetzt einen provisorischen Strömungslenker installiert, damit das Wasser in die Fischa rinnt", erzählt Ramona Hani. "Aber ob das eine langfristige Lösung ist, ist mehr als fraglich." Viel eher werde man die Wehr umbauen und modernisieren müssen. "Dahingehend, dass man sie je nach Wasserstand öffnen und schließen und so den Wasserfluss auf der Fischa regulieren kann", sagt Hani. "Ideal wäre auch eine Fischaufstiegshilfe für die Fische." Die leiden enorm unter den derzeitigen Zuständen: "Da der Wasserstand zu niedrig ist, geht die Wassertemperatur in die Höhe: derzeit liegt sie bei 23 Grad, eine Forelle bevorzugt aber Temperaturen bei 15 bis maximal 20 Grad." Sollte der Wasserstand weiter sinken, drohe zudem ein Fischsterben, so Jechne: "Das wollen wir auf alle Fälle verhindern, im Fall setzen wir auch bauliche Maßnahmen um."

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