MUNDART

Beiträge zum Thema MUNDART

Foto: Gottfried Preuler
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Nationalrotswoi

D'Nationalrotswoi, des ia a Quoi Jetzt woar d'Nationalrotswoi und so a Woi des is a Quoi, wäu ma woas auf jed'n Foi es wird nix g'scheida jedesmoi. Vasprecha tand's jo oillas gern in Vorwoizeit'n kau ma hearn, in Zukunft wird ois bessa wearn nochher kimmt des große Plärrn. Vorher streitn's wia de Noarrn zum Heurig'n wird a nu g'foahrn, koa Rede is do mehr vom Spoarn de Söb'n sans wias vorher woarn. De Post'n de wern aufgetäut am eig'nen Vortäu wird gefäut, und dem Voik wird mitgetäut söwa...

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Mundartgedicht von Gottfried Preuler aus Randegg über die Handwerksgeschichte. | Foto: Stefan Pruckner

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Handwerksgeschichte

Handwerksgeschichte Erdgeschichtlich woars sehr spät, dass der Mensch a aufrecht geht, Millionen Joahr und mehr is des jetzt schon wieder her. "Homo erectus" hieß der Knabe und er hatte eine Gabe, er hot do erstmois seine Händ' zu wo’s Sinnvollem verwend’. Sie konnt’n viele Soch'n moch'n Werkzeuge aus oid'n Knoch'n, und Steinbeile meist aus Granit de erst'n Haundwerker somit. Erst vor vierzigtausend Joahr wia er vernunftbegobt daun woar, ma hot'n "Homo sapiens" g'nennt do is daun des G'schäft...

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Fosching is lei, lei: Ein Faschingsgedicht von unserem Mundartdichter Gottfried Preuler aus Randegg. | Foto: Gottfried Preuler

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Faschingsgedicht von Gottfried Preuler aus Randegg

Fosching is lei, lei Und jeda is do gern dabei ba dera Foschingsnorretei vakleid’n tand se oille gern do kau ma moi a aundra wern. A aundra ois im Oitog g’wiss wo ma oft miaslsüchtig is, ma kau taunz’n auf da Stross´n und so richtig d’Sau raus loss’n. Des faungt scho ba de Kinda aun ois Prinzessin oda Supamaunn, wirbelns umanaund de Frotz’n g’scheida ois wia Fernseh klotz’n. Nur oans de is sicha woahr Noarrn gibt’s jo des gaunze Joahr, do tuat mas hoit net so da kenna do tands jo ohne Loarva...

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Der Schliefaubach in Randegg lädt zum Verweilen ein. | Foto: Stefan Pruckner

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Der Schliefaubach in Randegg

Da Schliefauboch in Randegg Da Schliefauboch is unscheinboar s'Wossa plätschat rein und kloar, durch’n Woid und durch de Au'n ma soit eahm net nur vatrau'n. Er kaun a wüd und reißend toa do wird daun des Bochbett z'kloa, do is am best'n gaunz bestimmt waun man net zu nohe kimmt. Sunst kau ma do da Wossa wot'n und in de kloanen Tümpfin bod'n, oda a Forön sich aussafisch'n nur soit oan do koana dawisch'n. Am schenst'n is ma sitzt alloa im Summa auf an woarmen Stoa, und losst de Fiaß ins Wossa...

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Der Schnee hat den Bezirk Scheibbs zurzeit fest im Griff. | Foto: Gottfried Preuler
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Gedicht zum Schneetreiben von Gottfried Preuler aus Randegg

Der Schnee – Segen oder Fluch? Z'Weihnocht'n woar a G'schroa, wäu wieda koa Schnee do woar, jetzt hauma endlich s’Wintaweda und trotzdem jammat wieda jeda. So vü hätt ma do net woin a bissal hätt's nur schneib'n soin, kniatiaf grod des warat g'nua und a wenig a G'fria dazua. Dass se de Kinda außi traun, Sie mecht'n Schneemaunn baun, jetzt huckans wieda do gaunz fad wäul es drauß'n stürmt und waht. Trotzdem gibt's do vülle Noarrn de im Gelände Schi daun foahrn, und am Ende schaun's recht bled...

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Der Raureif verwandert die winterliche Landschaft im Mostviertel in ein "Märchenland". | Foto: Stefan Pruckner
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Ein winterliches Mundartgedicht von Gottfried Preuler aus Randegg

Raureif Im Winta waun da Vorwind waht der d'feichte Köit'n einazaht, und d'Bam mit Raureif üwaziagt dass d'Äst bis auf'n Bod'n biagt. Daun muaß ma aufi auf die Heh' knietiaf durch'n frisch'n Schnee, in oilla Fria waun d'Sun aufgeht wäu do a Märchenwöd entsteht. Oillas glitzat und oillas stroit waun da Schneestaub owafoit, wia a Brautschleia so fein, ma moant, es muaß a Zauba sein. Und mit a weng a Fantasie moat ma daun fost irgandwie, de Bam sand oillas Fab'lwes'n do siacht ma Hex'n auf'n...

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Der Emilienhain in der Marktgemeinde Gresten. | Foto: Stefan Pruckner
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Der Emilienhain in Gresten

Der Emilienhain in Gresten In Grest'n im Emilienhain do geht heit kam nu oana rein, der Park der woar do friaras Zeit sehr beliebt bei oille Leit. G'mocht hot den da Josef Knorr der do amoi da Schlossherr woar, drei Töchta hot a ghobt der Maun, de sand im Park gern gwesn daun. Oane woit wos b'sundas haum des woar d’Ludmilla mit’n Naum, er hot a wengal nochgedocht und ihr do a Kapö’n herg’mocht. A kloane nur aus schlicht´n Hoiz d'Ludmilla woar auf des so stoiz, Ludmilus woar, ma woas es schon...

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Die Burgherren von Zinzendorf werden auf den Reliefs in Gresten dargestellt. | Foto: Gottfried Preuler

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Zins'ndorfa Gruft in Gresten

De Zins'ndorfa Gruft in Gresten Friara woar des so da Brauch und so woar’s in Grest’n auch, is oana aus’n Adel g’storb’n is a net oafoch ei’grob’n woarn. Eine Gruft haumt de do woin und in da Kircha hot’s sei soin, mit an Mamor Grobdenkmoi wos b’sundas hoit auf jed’n Foi. A dem Zins’ndorfa G’schlecht woar a so a Gruft grod recht, und oane de foit jed’n auf ma siacht an stoizn Ritta drauf. In Hans Friedrich stöht a doar der amoi da Schlossherr woar, in Niedahausegg, woar a Herr er woar oiso net...

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Der Meridianstein am Haberg in Steinakirchen. | Foto: Stefan Pruckner

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Da Stoanakirchna Meridianstoa

Da Stoanakirchna Meridianstoa De Stoanakirchna de sand schlau de haumt vamess'n gaunz genau, den Haberg und haumt festg'stöht des is da Mitt'lpunkt der Wöd. Der Plotz is mit an Stoa markiert damit a leichter g'fund'n wird, Meridianstoa wird der g'nennt wäu da Fuchzehnte durchrennt. An Meridian den siacht ma net de Wöd de is, dass ma's vasteht, vom Südpol bis zum Pol im Nord'n mit Linien ausg'mess'n word'n. Dreihundatsechz'g moi gibt's so wos in Greenwich trenntn do geht's los, es rennt daun...

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Die "Türkenkugeln" bei der Kirche in Randegg. | Foto: Stefan Pruckner
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Mundartgedicht aus der Region: Die Türkenkugeln in Randegg

Mundartgedicht von Gottfried Preuler aus Randegg Die Türkenkugeln in Randegg De Türkn woarn a poar moi do net oiwäu woar ma drüwa froh, im sechzehndreiadochzga Joahr woar des des zweite moi sogoar. Do is a Riesn-Reitahordn um zu plündern und zu mordn, aufa zogn bis kurz vor Wien. mit dem Sultan Nurredin. A Täu va dem Tatarenheer is kemma bis Raundegg do her, unsan Pfoarra haums daschlogn und d'Leit aus eana Heisa gjogn. Vor Todesaungst sand oille grennt de Kircha und da Ort hot brennt, gerettet...

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Der Frauenstein in Reinsberg als Ort der Einkehr. | Foto: Stefan Pruckner
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Mundartgedicht aus der Region: Der Frauenstein in Reinsberg

Mundartgedicht von Gottfried Preuler aus Randegg Der Frauenstein in Reinsberg Im Trias hot's Molassemeer Reinsberg bedeckt, laung is her, wos ma a beweisn kaun Korallen findst a daun und waun. Wia man Fraunstoa heit kennt, do is amoi de Küstn grennt, Geologisch gaunz a bsundra Ort aus Koich bestehn die Fösn dort. Außagschwoapt worn is domois a große Grottn jednfois, des hod de Anna Schleicher gsegn, und gsogt, es muass wos geschegn. A Kapön hots daun duat hinbaut, und waun ma si's heit...

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Lilo Galley: "Ich freue mich sehr, dass uns das Buch so gut gelungen ist!" | Foto: Walter Kaller
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Drunter & drüber: Mundart-Texte aus ganz Österreich

Der Tiroler Mundartkreis unter der Leitung von Obfrau Lilo Galley hat im Verlag Edition Tirol die Mundart-Anthologie „Drunter und drüber“ herausgebracht. TIROL. Die Sammlung enthält heitere und ernste Gedichte von 68 MundartautorInnen aus Nord-, Ost-, Südtirol und dem Außerfern und von Gastautoren aus allen Bundesländern, alle mit Bildern und Zeichnungen versehen. "Es war Knochenarbeit, aber es hat sich rentiert", sagt Lilo Galley, die Obfrau vom Tiroler Mundartkreis, zufrieden: "Das Buch ist...

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  • Georg Larcher
Die Wieselburgerin Christine Tippelreiter verfasst ihre Gedichtsbücher in Mostviertler Dialekt.
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Bezirk Scheibbs: So wia an da Schnobl gwochsen is

Die Mostviertler Sprache ist noch immer in aller Munde. Leicht modernisiert, aber immer noch da. BEZIRK. "Dhänddandaweh, dfiaßdandawe, daugndandaweh. Undduduastnuoiweusowiasdoiweudauhosd"*. Sie verstehen nur Bahnhof? Dann wird es Zeit Ihr Mostviertlerisch ein wenig aufzubessern. Mundart ist, egal ob bei Jung oder Alt, noch immer cool. Eine die das weiß, ist die Wieselburgerin Christine Tippelreiter. Sie ist Dialektdichterin und Vize-Präsidentin der Österreichischen Dialektautoren (ÖDA): "Wenn...

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  • Daniel Butter

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