Charlotte "Lotte" Achammer feierte ihren 980er

"Politik interessiert mich immer!"

Eine herzliche Gratulation der Marktgemeinde Telfs durfte kürzlich Bürgermeister Christian Härting überbringen: Bei bester körperlicher und geistiger Verfassung feierte am 25. April Charlotte "Lotte" Achammer ihren 90. Geburtstag.

TELFS. Die Jubilarin hat sich über Jahrzehnte als ehrenamtliche Funktionärin und Gemeinderätin verdient gemacht. Mit Bgm. Christian Härting tauschte sie sich bei dessen Gratulationsbesuch auch über das aktuelle politische Geschehen aus.

Politik bestimmte – neben der Familie – das Leben von Lotte und das ihres 2010 verstorbenen Mannes Emil Achammer, SPÖ-Bürgermeister der Marktgemeinde Telfs von 1962 bis 1974. Beide waren einst für die Marktgemeinde Telfs tätig, er in der Kassa, sie im damaligen "E-Werk" (heute GemeindeWerke) im Verrechnungswesen. Einige Anekdoten von damals erzählte sie Bürgermeister Härting beim Besuch, aber auch das aktuelle Geschehen war Gesprächsinhalt:

„Politik interessiert mich immer. Die tägliche Zeitung ist Pflichtlektüre.“

Lotte Achammer zeigte sich bestens informiert und äußerte mit dem Sachverstand der langjährigen Mandatarin klare Meinungen zur Bundes-, Landes- und Gemeindepolitik. Auf die politische Bühne zurückgekehrt war sie lange nach der aktiven Ära ihres Gatten – als SPÖ-Gemeinderätin in der Periode von 1992 bis 1998 unter Bgm. Helmut Kopp.

1965 konnte das Ehepaar das neu gebaute Haus in der Moritzenstraße beziehen, mit der Geburt von Sohn Christoph blieb Lotte Achammer dann zu Hause – aber immer engagiert für das Gemeinwohl. So leistete sie gesamt mehr als 30 Jahre ehrenamtliche Arbeit beim Turnverein Jahn sowie beim Pensionistenverband, wo sie das Seniorenturnen und die Hoangartstube leitete. Für ihr vielfältiges Engagement erhielt die Urtelferin u.a. die Verdienstmedaille des Landes Tirol sowie die Verdienstmedaille der Marktgemeinde Telfs. Heuer folgte die Auszeichnung für die 50-jährige Parteimitgliedschaft bei der SPÖ.

Dass sie als Charlotte Riener 1933 in Brixlegg geboren wurde, ist den sozialen Umständen der Zeit geschuldet:

„Es war die Zeit der großen Wirtschaftskrise und meine Eltern, die zuvor bei Pischl in der Textilindustrie gearbeitet hatten, fanden in den Montanwerken Brixlegg neue Jobs."

1935 kehrte die Familie dann nach Telfs zurück. Ihren Heimatort und seine Menschen schätzt und liebt die rüstige Dame noch immer. Nach wie vor versorgt sie sich selbst, hält Haus und ihren schönen Garten in Schuss, eine Haushälterin hilft einige Stunden pro Woche mit. Mit Sohn Christoph und Schwiegertochter Simone und den erwachsenen Enkeln Benjamin und Lena ist immer Leben im Haus. „Ich habe Glück, dass ich noch so gut beisammen bin“, zeigt sie sich rundum zufrieden. Auch für den Bürgermeister hatte sie am Ende des Besuches noch lobende Worte:

„Ich schätze dich sehr. Du hast eine verbindende, wertschätzende Art und lässt auch andere Haltungen zu. Das zeichnet dich aus."