25 Jahre Erdbebenmessdienst Tirol: Telfs ist intensives Beben-Gebiet

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TELFS (lage). Seit 25 Jahren gibt es Erdbebenmessstellen in Tirol. Mit zehn Erdbebenstationen hat Tirol das dichteste seismische Messnetz Österreichs. Zu den ältesten Messstationen gehört auch jene im 20 m tiefen Stollen mit der Bezeichnung "Moosalm" südlich der Rauthhütte unterhalb der Hohen Munde auf Telfer Gemeindegebiet. Die Messwerte werden direkt an die Berufsfeuerwehr in Innsbruck weitergeleitet und nach Wien zur Zentrale des Erdbebenwarndienstes übertragen. Die Messstation in Telfs hat viel zu tun: Dieses Gebiet liegt in einer Erdbebenzone 3 (von 4). Hier besteht eine hohe Gefährdung durch Erdbeben in Österreich, größere Gebäudeschäden können vorkommen, wie die Abteilung für Geophysik-Seismologie der ZAMG Wien informiert.

Erdbebenbelastung für Telfs

Das Gebiet Telfs ist vor allem durch Erdbeben im Bereich des Inntals und dem Mieminger Gebirge stärker betroffen und wurde nach den Unterlagen des Erdbebendienstes bisher mit einer Intensität von bis zu 6-7 Grad erschüttert.
Erdbeben der Intensität vom Grad 6 und höher in Telfs sind bisher nur im 20. Jhdt. dokumentiert. Grad 6 heißt: Viele Menschen erschrecken und flüchten ins Freie. Gegenstände fallen um. An vielen Häusern entstehen geringe Schäden, wie Haarrisse, kleine Verputzteile fallen herab.
Beispiele sind das Beben mit leichten bis mittleren Gebäudeschäden am 13.7.1910 (6-7 Grad) bei Nassereith (Magnitude 4,8) sowie das Beben mit leichten Gebäudeschäden am 7.10.1930 (6 Grad) bei Namlos (Magnitude 5,3). Schadensbeben (>=6 Grad) treten im Mittel in der Vergangenheit nur alle 75 Jahre auf.

Heuer zwei stärkere Beben

In Tirol wurden im Vorjahr 388 Erschütterungen vom Seismischen Messnetz erfasst, 6 davon wurden von der Bevölkerung wahrgenommen. Im Raum Telfs (25 km Radius) wurden 213 Erschütterungen aufgezeichnet, davon spürte die Bevölkerung zwei Beben.
Heuer (bis November) wurden tirolweit 329 Beben registriert, 9 davon verspürte die Bevölkerung. Im Raum Telfs waren es 144 Ereignisse, 5 nahm die Bevölkerung wahr. Das letzte stärkere Beben in Telfs wurde am 25. Februar 2015 um 8.57 Uhr mit einer Magnitude 3,0 gemessen. Es wurde von der Bevölkerung teilweise stark verspürt. Um 12.37 gab es ein Nachbeben (Magnitude 2,0).

Starke Beben

Tirol wurde in der Vergangenheit immer wieder von stärkeren Erdbeben heimgesucht. Die meisten bei Innsbruck (1572, 1670, 1689), wobei nur das Beben bei Hall in Tirol (1670) eine Intensität von 8 Grad (schwere Gebäudeschäden) erreichte. Die rekonstruierte Magnitude betrug etwa 5,2.
Heutzutage werden etwa 14 Beben jährlich in Tirol wahrgenommen. Es handelt sich also um ein Land in Österreich, dass besonders Erdbeben ausgesetzt ist, prozentuell ähnlich wie die Steiermark oder Niederösterreich. Die Hauptbereiche der Erdbebenaktivität liegen im Raum Innsbruck und zwischen Imst und Nassereith und im Stubaital. Heuer hat die Erde in Tirol neun Mal gebebt, wenn auch nur in geringer Intensität mit einer Magnitude von 1,4 bis drei.
Im Oktober 2010 traten zwei bemerkenswerte Erdbebenserien in Tirol auf mit insgesamt 509 Ereignissen!

Beben in Tirol im Vergleich

Beben bis zu einer Stärke von 6 bis 6,2 nach Richter sind in Tirol möglich. Zum Vergleich: Das Beben von Fukushima erreichte eine Stärke von 9,0. Das stärkste jemals gemessene Erdbeben fand 1960 in Chile statt und erreichte 9,5 nach Richter. Aufgrund der Gefährdung Tirols hat man die Landeskatastrophenschutzübung im Jahr 2012 als Erdbebenübung durchgeführt, u.a. wurde die Bergung von Verschütteten und die Versorgung von Verletzten geübt.

Foto: tiris
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