Seefeld
Auf dem Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada

Schilehrer Franz Siegl bezwang den Pacific Crest Trail | Foto: Holzknecht
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  • Schilehrer Franz Siegl bezwang den Pacific Crest Trail
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Franz Siegl legte 4280 km in 147 Tagen zu Fuß zurück
(harti) Viel anerkennenden Beifall erhielt der Seefelder Skilehrer Franz Siegl kürzlich von seinen KollegInnen für seinen mit Fotos und Videos untermalten Bericht über den von ihm bewältigten Pacific Crest Trail (PCT). Beifall aber in erster Linie  auch für die enorme physische und psychische Leistung, die dazu erforderlich war. 

Der PCT ist einer der weltweit längsten und schwersten Fernwanderwege und entspricht etwa der Entfernung von Lissabon nach Istanbul.  Er beginnt im Süden an der Grenze der USA zu Mexiko, durchquert in Kalifornien die Sierra Nevada, verläuft anschließend über die Kaskaden in Oregon und Washington und erreicht nach fast 4300 km Kanada. Am höchsten Punkt steigt der Weg auf über 4000 Meter an, insgesamt gilt es, 123.000 Höhenmeter zu überwinden. Der in Sistrans lebende, ehemalige Leichtathlet und Bobfahrer Siegl (63) hörte vor einigen Jahren erstmals vom PCT, befasste sich näher damit und beschloss bald, das "Projekt" in Angriff zu nehmen. Nach intensiven Vorbereitungen flog er über den großen Teich und startete am 7.Mai vergangenen Jahres ins größte und anstrengendste Abenteuer seines Lebens.

 Die emotionalen Schilderungen von Siegl erinnerten in manchen Passagen an die "sprudelnden" Erzählungen von Luis Trenker: Die Begeisterung für die grandiose Bergwelt, "atemberaubende" und "paradiesische" Eindrücke, das Gefühl von "grenzenloser Freiheit" wechselten sich in Siegl's Bericht ab mit kaum noch erträglichen Schmerzen, den Gedanken ans Aufgeben, wie so viele andere schon vor ihm. Doch "cool running", wie er drüben bezeichnet wurde, kämpfte weiter. Kämpfte gegen erbarmungslose Hitze und eisige Kälte. Kämpfte fortwährend gegen die Zeit, denn er musste vor Einbruch des Winters Kanada erreichen. Kämpfte auch manchmal gegen Hunger und Durst, gegen Klapperschlangen und den noch immer in der Luft stehenden Gestank der verheerenden Waldbrände. Gegen immer neue Blasen an seinen Füßen. Und gegen seinen inneren Schweinehund, der ihm immer und immer wieder empfahl, aufzuhören: Seinen SkilehrerkollegInnen im Gizzihaus fiel es nicht schwer, mit ihm mitzuleiden. Aber auch, zu erfahren, was ihr Kollege da für eine großartige Erfahrung gemacht hat, eine "life changing experience", wie Siegl selbst meint.

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