Tatort Mellauner
Auf den Brettern, die das Dorf bedeuten

Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem harmoniert die skurrile Dorftheatermannschaft
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  • Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem harmoniert die skurrile Dorftheatermannschaft
  • hochgeladen von Julia Scheiring

PETTNAU (jus). Am 24. April feierte das Stück "Tatort Mellauner" im Mellaunerhof Pettnau Premiere.

Wenn es einen bekannten Regisseur wie Hagen von Bussdorf (Toni Schatz) und seine Assistentin Katharina Hoffmann (Christine Tscherner) zu einer Laien-Theater-Gruppe in einem kleinen Nest wie Pettnau, das "fast hinterm Mond" liegt, verschlägt, dann ist für Unterhaltung gesorgt. Mit Schimpfworten wurde bei "Tatort Mellauner" ebenso wenig gespart, wie mit Pointen und das Publikum belohnte die gelungene Premiere der Volksbühne Telfs am 24. April mit viel Applaus und herzhaftem Lachen.

Knapp vor dem Herzinfarkt

Statt auf einer großen Bühne wird im urigen Ambiente des Mellaunerhofs gespielt, der im Stück kurzerhand an Max (Max Klieber) und Irmi (Irmi Frajo-Apor) übergeben wurde. Die dörfliche Schauspieltruppe geizt dabei nicht mit Selbstbewusstsein und skurrilen Charakteren und bringt den "besten Regisseur der Welt", der ohnehin schon einen Ruhepuls von 180 hat, an den Rand des Herzinfarkts. Der kommt mit den Eigenheiten des Dorflebens nicht ganz zurecht und sieht es als Beleidigung seiner Profession, dass Leute wie "Bauerntrampel" Gabi (Anita Hechenberger) oder die herrlich naive Rita (Martina Lamprecht) sich an "Schakespir" versuchen wollen.

Proben mit Hindernissen

Als man schließlich doch "Romeo und Julia" zu proben beginnt, drohen die "Reschie"-Nerven endgültig zu reißen. Sei es der Ehestreit von Max und Irmi, die sich ob ihrer gemeinsamen Abneigung gegen Bussdorf dann doch vertragen (und zwar im Schlafzimmer) oder Schauspielerin a. D. Nora Miller (Monika Gabl), die sich selbst schon als Drehbuchautorin für Hämmer wie "Soko Telfs" oder "Mein Traumboot" versucht hat und ihre Vorgeschichte mit dem Regisseur nicht so einfach vergessen kann und will. Zum Eskalieren bringt die Situation aber ausgerechnet das "aufgeregte Huhn" Marie (Sara Draxl), deren Liebeskummer zu Neo-Biobauern Anton (Robert Huber) schon seltsame Blüten und ihr vor allem viele, viele Tränen aus den Augen treibt. Dass der Regisseur sie dann aber hochkant aus der Gruppe wirft, lassen sich die Dorfschauspieler nicht gefallen.

Noch sieben Aufführungen

Warum der Regisseur wirklich in "so einem Nest" gelandet ist, was eine Schmetterlingssammlerin (Monika Bader) mit der Sache zu tun hat und woher die diverse kuriose Stimmen kommen, das wird an dieser Stelle noch nicht verraten, denn das Stück unter der Regie von Marina Pargger wird noch sechs Mal im Mellaunerhof aufgeführt. Sehr zu empfehlen für alle, die neben ihren Geschmacksnerven auch wieder einmal ihren Lachmuskeln etwas Gutes tun wollen.

Termine

Freitag, 26. April
Mittwoch, 1. Mai
Freitag, 3. Mai
Mittwoch, 8. Mai
Freitag, 10. Mai
Mittwoch, 15. Mai
Freitag, 17. Mai

Karten

Karten gibt es ab 26. März jeweils Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 18.00 - 20.00 Uhr ausschließlich direkt im Gasthof Mellaunerhof, Tirolerstrasse 31, 6408 Pettnau

Besetzung

Hagen von Bussdorf: Toni Schatz
Katharina Hoffmann: Christine Tscherner
Nora Miller: Monika Gabl
Gabi: Anita Hechenberger
Max: Max Klieber
Irmi: Irmi Frajo-Apor
Rita: Martina Lamprecht
Marie: Sara Draxl
Anton: Robert Huber
Schmetterlingssammlerin: Monika Bader

Regie: Marina Pargger
Technik: Daniel Bader
Bühnenbild: Manfred Sonntag

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