Volksschauspiele meets Theater Verband Tirol
"Ein Narrentanz" mit den "Sieben Kardinaltugenden" oder "Der Anstand ist tot in dieser Welt"

Dem "Chaos" vergeht das Lachen nie, denn "Utopia" weiß, an welchem "Unort" die Heiterkeit zu finden ist. Thomas Gassner brillant in Wort, Regie und Spiel.
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  • Dem "Chaos" vergeht das Lachen nie, denn "Utopia" weiß, an welchem "Unort" die Heiterkeit zu finden ist. Thomas Gassner brillant in Wort, Regie und Spiel.
  • hochgeladen von Sabine Schletterer

TELFS (bine). "Welche Tugend auch immer, es wird immer schlimmer." Wir schreiben das Jahr 1500, die „Sieben Todsünden“ sind vergangen bzw. in den sündigen Hintergrund oder hinauf nach Pfaffenhofen zur "holzig-heißen 7" verschwunden, nun treten (seit der Premiere am 16.8.) die „Sieben Kardinaltugenden“ als theatralisches Gegenstück in Erscheinung.
Man möchte fast den "Schnitzelklopfer" auf den Tisch hauen, ob des närrischen Tanzes, dem man sich hier im bühnentechnisch gefinkelt umgemodelten RathausSaal Telfs widmet. Thomas Gassner, seines Zeichens Schauspieler, Regisseur, Produzent, Moderator, (Drehbuch-)Autor und Schauspiellehrer hat sich schreibend den "Sieben Kardinaltugenden" hingegeben und jeder der mitwirkenden Bühnen ein Gegenstück der "Sieben Todsünden" auf den Theaterleib geschrieben.  
Leader of this show ist natürlich der Narr. Gereimt bringt er jede Kardinaltugend auf den Punkt und sorgt für die Einleitung bzw. den roten Faden. So weiß er gleich zu Anfang: "Ein Narr ist, wer Wünsche tut, die ihm mehr schlecht tun als gut".
Da mag man besonnen sein wie man will, "wer im Leben auf Besonnenheit zählt, hat sich verwählt". Da hilft dann auch der Glaube nicht, denn "wer glaubt, der weiß nicht viel, fällt herein auf jedes Spiel. Nicht mal "Sapientia", die Weisheit, hilft dann noch, sie kommt nämlich des öfteren aus dem eigenen Munde und daraus kommend stinkt bekanntlich nicht nur das Lob. 
Und zur Liebe hat der Narr nicht viel zu sagen, denn dieses Glück trägt ein Schicksal - "so wie es kommt, wird es schwinden". Und dazwischen fragt SIE so viel, dass ER sich nicht mehr auskennt. Tapferkeit muss hier bewiesen werden, denn nicht alles, "was hier gesehen", ist mit Gerechtigkeit geschehen. Aber meist ist Liebe im Spiel oder Hoffnung. Hoffnung auf Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. "Wer nämlich kann nicht zur Wahrheit stehen, muss den Weg der Torheit gehen". So viel "Narretei" kann entweder in Tugendhaftigkeit oder in Unart an einem Unort enden. Und Unart ist der Menschen Lohn oder Hohn?
Thomas Gassner bringt es nicht nur als Autor auf den selbstgefälligen, denunzierenden, schuldzuweisenden, anmaßenden und brandmarkenden Punkt, er haucht diesem Theaterbühnen vereinigenden Schauspiel auch als Regisseur seine närrische Note ein. 
Erneut ein beeindruckendes, anregendes, humoristisches, gesellschaftskritisches, emanzipiertes, zeitgenössisches Zusammenspiel von Volksbühnen aus dem ganzen Land, die hingebungsvoll in Telfs "narrentanzen": Theater Humiste/Imst, die theatermåcher Fügen/Fügenberg, diebühne Kirchberg, Theater ohne Pölz/Schwaz, Tupilak Figurentheater, Theaterauflauf Osttirol, Innsbrucker Ritterspiele, Volksbühne Fritzens, s´theata Niederndorf und Thomas Gassner (Theater Verband Tirol).
Als ausstattende Hand brilliert Mirjam Miller.

Termine:  www.volksschauspiele.at

MEHR HIER:  Volksbühnen aus dem ganzen Land in Telfs

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