Erforschung der frühgeschichtlichen Wege in Telfs
Hobbyforscher Christian Grogger untersucht ein Wegesystem, das vor Jahrtausenden von Telfs auf das Mieminger Plateau führte.
TELFS. Der Westen von Telfs hat archäologisch einiges zu bieten, das zeigten nicht nur die Funde auf dem Schlossbichl bei Moritzen. Der Hobbyforscher Christian Grogger untersucht seit längerem das vorgeschichtliche Wegesystem, das vor Jahrtausenden vom Telfer Talkessel auf das Mieminger Plateau führte.
Grogger entdeckte mit seinem sechsten Sinn für Geländeformen im Waldgebiet zwischen Moritzen bzw. dem Wendelinus im Osten und Locherboden im Westen mehrere „Urwege“, die einst hier verliefen. Er meldet alle Funde, die von der Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.) bis in die Neuzeit reichen und dokumentiert auch deren Lage. Diese Urwege dienten dem alltäglichen Waren- und Personenverkehr, wie gefundene Sporen, Hufnägel, Achsennägel von Fuhrwerken und Münzen belegen sollen. Die jüngste Münze, die der Hobbyforscher aufgelesen hat, ist eine Prägung Kaiser Karls VI., des Vaters von Kaiserin Maria Theresia. Grogger ist sich sogar sicher, dass hier in vorgeschichtlicher Zeit eine Art Prozessionsstraße für kultische Aktivitäten existierte: "Die hat die beiden Heiligtümer auf dem Schlossbichl und auf dem Locherboden verbunden."
Wege in Sagen
Die alten Verkehrswege haben sich auch in der lokalen Sagenüberlieferung erhalten, wie etwa in der Geschichte vom "Moritzenschimmel", in der es um einen Fuhrmann geht, der mit seinem Gespann auf eben dieser Strecke unterwegs ist. Dort begegnet ihm dann der gespenstische Schimmel, der den Schlüssel zum Moritzen-Schatz im Maul trägt.
Apropos Schlüssel: Zwar nicht direkt bei Moritzen, aber an der doch nicht allzu weit davon hat Christian Grogger tatsächlich auch einen urtümlichen Schlüssel gefunden, der sich ins Mittelalter datieren lässt.
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