BB vor Ort: Inzing
Finanzieller Spielraum wird enger

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Es tut sich viel in Inzing, obwohl der Gürtel – wie in allen Gemeinden – enger geschnallt werden muss, wie Bürgermeister Sepp Walch im Bezirksblätter-Gespräch erklärt.

INZING. Inzing steht gut da, was die Ansiedelung von renomierten Firmen betrifft: Viele große Betriebe sorgen für viele Arbeitsplätze und für die Kommunalsteuer, die dank Lohnerhöhungen auf 1,6 Millionen Euro gestiegen sind.

Gewerbegebiet: Verein "sal.z.i." treibt Entwicklung voran

Zuwachs im Gewerbegebiet wird es in naher Zukunft aber nicht geben, wie Bürgermeister Sepp Walch erklärt:

"Es sind fast alle Gewerbegrundstücke bebaut, hier sind nur Betriebserweiterungen möglich. Restflächen können erst nach Abschluss der Lehnbachverbauung verwertet werden."

Die größten Arbeitgeber sind Berger&Brunner, Salesianer, Weber, Freudenthaler, Doka, Scania, CAT, Stiegl uvam.
Wichtig ist die Kommunikation untereinander, erklärt Bgm. Walch, dabei hilft der Wirtschaftsförderungsverein Salzstraße Zirl und Inzing (kurz "sal.z.i."). Dieser bündelt die Interessen der auf dem zusammenhängenden Gewerbegebiet von Inzing und Zirl, treibt gemeindeam Projekte an, freut sich Walch:

"Über diesen Verein ist ein enger Kontakt zu allen Firmenchefs gewährleistet, das Netzwerken funktoniert sehr gut, das fördert die kontinuierliche Entwicklung des Gewerbegebietes."

Einige Projekte wie Verkehrsfluss (Keisverkehr), Leitbild und schnelleres Internet konnten über den Verein sal.z.i. rasch realisiert werden oder ist bereits in der Umsetzungsphase.

Dank eines guten Klimas im Gemeinderat geht auch in der Gemeinde Inzing einiges weiter. Hier fallen die Beschlüsse oft einstimmig aus, so Bgm. Sepp Walch weiter: "Trotz der sieben Listen im Rat, aber es wird konstruktiv gearbeitet, die Sache steht überall im Vordergrund."
Turbulent ging es nur innerhalb der Fraktion "MFG" zu: Nach mehreren Rücktritten wird das eine Mandat im Gemeinderat neu durch DI Dr. Reinhard Fischer besetzt. "Da erwarte ich mir aber eine gute Zusammenarbeit", so Walch, was geraden in schwierigen Zeiten wichtig ist, wenn die finanziellen Belastungen steigen.


Budget: Schwierige Zeiten

Die Kommunalsteuer bringt dank gestiegener Lohnkosten mehr Geld in die Gemeindekasse, jedoch sind die Ausgaben analog dazu enorm: Bei der Kinderbetreuung und Personalkosten (auch hier Lohnerhöhungen) muss mehr Geld in die Hand genommen werden wie in den letzten Jahren, vor allem haben sich die Ertragsanteile enorm verschlechtert. Den Gemeinden werden hier von Land und Bund immer mehr Aufgaben übertragen.

"Gemeinden müssen mehr leisten, ohne dafür finanziell entsprechend entlastet zu werden",

meint auch Walch:

"Nur mit Mühe und dank Rücklagen war es möglich ein verantverantwortungsvolles Budget zu erstellen und beschließen zu lassen."

Bei den Sachkosten wurde in vielen Bereichen gespart, so Walch, nicht gespart wird aber bei der Vereinsförderung, das Vereinsleben im Dorf ist dem Gemeinderat weiterhin wichtig. Vor allem die Sportvereine halten immer wieder nicht nur im Inland die Inzinger Fahnen hoch, etwa die seit Jahrzehnten so erfolgreichen Ringer, diebei Turnieren und in der Bundesliga große Erfolge feierten und feiern, auch durch die so fruchtende Nachwuchsarbeit (Hier mehr: RSC Inzing).
Feiern darf auch die Freiwillige Feuerwehr Inzing mit einer Neuanschaffung: Beim Florianitag am 4. Mai um 18 Uhr wird beim Feuerwehrhaus in der Ziegelstraße das neuen Mannschaftstransport-Fahrzeug feierlich im Rahmen einer Feldmesse gesegnet.

Mannschaftstransport-Fahrzeug für die FFW Inzing. | Foto: Privat
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Weniger Häuslbauer und Wohnbauprojekte

Im Budget sind auch die abnehmenden Baumaßnahmen in Inzing spürbar, speziell bei den Anschlussgebühren. Die privaten Häulbauer haben zunehmende finanziellen Hürden zu bewältigen und die gestiegenen Kosten in allen Bereichen mindern die Investitionsfreude, so Walch:

"Es wird weniger gebaut. Das Interesse an Wohnungen ist zurückgegangen, da ist eine Stagnation feststellbar. Ob und wie sich die neuen Förderungen bzw. Zuschüsse des Bundes auswirken, werden wir sehen."


Neubau "Vivavinz-Wohn-&Pflegeheim"

Dafür steht man mit einem anderen Großprojekt in den Startlöchern: Der Neubau vom "Vivavinz"-Wohn- und Pflegeheim mit bis zu 34 Betten. Die Planungskosten schlagen sich hier mit 700.000 Euro nieder. Es gab einen EU-weiten Architektenwettbewerb: Die Jury entschied sich unter 79 Werbern für den Entwurf der Architekten Pedevilla aus Bruneck. Am 31. Jänner 2024 wurde das Siegerprojekt von Architekt Fuchs bei der Gemeindeversammlung vorgestellt. Die Pläne werden noch optimiert und auf die Vorgaben der Wohnbauförderung abgestimmt, dann geht es an die Kostenschätzung. Nach dem Beschluss im Gemeinderat wird der Finanzierungsplan erstellt.

Bgm. Walch mit dem Modell des "Vivavinz"-Neubaus
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Klimafreundliche Gemeinde

In Sachen Ökologie und Energiesparen ist Inzing auf einem guten Weg. Sukzessive werden die Dächer der öffentlichen Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. 2023 erhielt das Dach des Gemeindeamtes eine PV-Anlage mit 34 kWp Nennpassleistung, das Land stellt dafür eine Förderung in Aussicht.
Auch die Wärmedämmung wird da und dort auf den neuesten Stand gebracht, etwa bei der Turnhalle der Mittelschule Inzing. Für das Schwimmbad wird die Installierung einer Wärmepumpe geprüft.
Auch bei der Energieerzeugung macht Inzing weitere Schritte mit neuen Kraftwerksplänen, etwa das Oberstufen-KW Enterbach, wo es in die Vorprüfung geht:

"Da hoffen wir dann auf Grünes Licht von den Behörden, dann können weitere Schritte gesetzt werden."


Viel Verkehr und viele Öffi-Nutzer

Stolz ist Inzing auch auf die drei Mobilitätssterne, die VBgm. Alexander Maurer und Klimabeauftragter Peter Oberhofer von LR Rene Zumtobel entgegegenehmen konnte.

"Die langjährige Arbeit im Bereich der nachhaltigen Mobilität macht sich bezahlt",

so der Ortschef und verweist hier auch auf die rund 1000 VVT-Tickets, die Inzing im Umlauf sind: "Die Öffi-Anbindung ist sehr gut. Trotzdem ist der hausgemachte Verkehr immer noch zu groß." Tempo 30 im Ort haben einige Verbesserungen gebracht, aber Ausreißer gibt es immer, bedauert auch der Inzinger Bürgermeister.


Neuer Pächter für Inzinger Freibad

Das von der Gemeinde erhaltene Schwimmbad wird auch heuer wieder im Mai die Pforten öffnen - und nach über 40 Jahren von einem neuen Lokalbetreiber kulinarisch verwöhnt, hofft Bgm. Sepp Walch. Die Betreiber der Pizzerien "Vabene" in Telfs und des Lokales im Leutascher Hallenbad werden künftig auch in Inzing für die Verköstigung der Badegäste sorgen.

"Die Familie Puelacher hat über vier Jahrezehnte für eine gute Küche gesorgt, ich denke wir haben gute Nachfolger gefunden."

Generell verzeichnete man im Vorjahr mit 36.000 Eintritten einen neuen Rekordwert bei den Badbesuchern, im Schnitt sind es jährlich 30.000 Eintritte.

Veranstaltungen in Inzing

Viele Events locken auch 2024 die Besucher/innen von nah und fern nach Inzing. Geschichte ist bereits der große Faschingsumzug, der fand nach einer sechsjährigen Pause heuer am 11. Februar statt (Hier zum BERICHT). Die nächsten Events sind auf der Homepage der Gemeinde Inzing aufgelsitet:
https://www.inzing.gv.at/Unser_Inzing/Veranstaltungskalender

Nach dem Bezirksmusikfest 2023 steht 2024 in Inzing das nächste Großereignis mit dem  74. Bataillons-Schützenfest  an:
Vom 14. bis 16. Juni treffen sich die 15 Kompanien des Bataillons sowie mehrere Gastkompanien beim Trainingsplatz, der zum großen Festplatz adaptiert wird.
Das vielfältige Programm an den drei Tagen beinhaltet auch einen Sicherheitstag der Polizei, Konzert der Polizeimusik Tirol am Freitag, die "Highland-Games" sowie "Großer Österr. Zapfenstreich" mit der MK Inzing am Samstag und dem großen Festakt am Sonntag mit Festgottesdienst. An den Abenden locken Bands wie "Volxrock" und "Die jungen Zellberger" in das Festzelt.

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