Langjähriger BRG/BORG-Professor Alois Lair zu Grabe getragen

OStR Mag. Alois LAIR wurde am 7.4. in Flaurling beerdigt. | Foto: privat
  • OStR Mag. Alois LAIR wurde am 7.4. in Flaurling beerdigt.
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FLAURLING/TELFS. Am 4. April 2018 verstarb der langjährige Professor am BRG und BORG Telfs, OStR Mag. Alois Lair, der am, 7. April. 2018 in Flaurling beerdigt wurde.
Eine riesige Trauergemeinde, viele ehemalige SchülerInnen bzw. KollegInnen, darunter LSI HR Dr. Thomas Plankensteiner sowie Pfarrer Martin Müller (Schwaz) und Pfarrer Christoph Pernter (Völs), auch zwei ehemalige Schüler, erwiesen dem beliebten Lehrer die letzte Ehre. Der erste Direktor des 1970 gegründeten BORG Telfs HR Mag. Ferdinand Reitmaier würdigte in seiner Rede die Lebensleistung und Verdienste von OStR Mag. Alois Lair, der 36 Jahre am BORG Telfs Mathematik und Physik unterrichtet hatte. Mit musikalischen Grüßen dankte das Gymnasium Telfs unter Dir. Mag. Alfred Kerber seinem beliebten Lehrer Luis.

Anbei der bewegende Nachruf von HR Mag. Ferdinand Reitmaier:

"Hohe Geistlichkeit, geschätzte Trauerfamilie, werte Trauergäste!

Als erster Direktor von OStR Mag. Alois LAIR am Gymnasium Telfs ist es für mich ein großes Bedürfnis, die Lebensleistung und die Persönlichkeit des Verstorbenen zu würdigen.

Die Nachricht vom Tod unseres geschätzten Prof. Lair hat bei uns allen tiefe Betroffenheit ausgelöst. Betroffen gemacht hat uns aber bereits die Nachricht, als wir nur wenige Jahre nach seiner Pension von seiner schweren Krankheit gehört haben. Und für Luis selbst war es wohl eine der schwersten Herausforderungen, die er in seinem Leben zu bewältigen hatte.
Auch in dieser schweren Zeit und im Umgang mit Krankheit und Leid wurden wesentliche Merkmale seiner Persönlichkeit deutlich: Er trug sein Leid nie vor sich her, wollte andere Menschen damit nicht belasten und reagierte auf Nachfragen immer sehr zurückhaltend.

So hat Luis diese wohl schwierigste Phase in seinem Leben mit bewundernswerter Tapferkeit bewältigt und ist so für andere zum Vorbild geworden im Umgang mit Krankheit und Leid. Seine Familie war ihm dabei wohl eine ganz entscheidende Stütze und auch in seinem tiefen Glauben fand er Stärkung und Hoffnung.

So gilt unser besonderes Mitgefühl der Familie, seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern, denen er seine ganze Zuwendung und Liebe schenkte. Der Glaube an die Auferstehung, der uns untereinander und mit dem Verstorbenen verbindet, möge ihnen Trost und Zuversicht geben.
Neben der tiefen Betroffenheit empfinden wir angesichts des Todes von Prof. Lair zugleich aber auch ein Gefühl großer Dankbarkeit für seine berufliche Lebensleistung und für seine Persönlichkeit.

Geboren am 5.April 1945 in Flaurling hat Prof. Lair nach dem Besuch der Volksschule die Lehrerbildungsanstalt Innsbruck besucht und dort die Reifeprüfung abgelegt. Anschließend studierte er an der Universität Innsbruck Mathematik und Physik und schloss das Studium mit dem Lehramt in beiden Fächern und dem akademischen Grad Mag. rerum naturarum ab. Ab dem Schuljahr 1970/71 stand er im Schuldienst, zuerst am BRG Landeck und ab dem Schuljahr 1971/72 am BORG Telfs, wo er bis November 2007, also 36 Jahre, unterrichtete.

Seine große Liebe zum Lehrberuf war überall spürbar, in der Klasse, im Konferenzzimmer und im Umgang mit den Eltern. Mit ausgeprägtem pädagogischen Geschick, gepaart mit seinem großen Wissen verstand er es, seine Schüler zu motivieren: 
Gute Schüler wurden gestärkt und schwache gefördert. So ist es erklärlich, dass LUIS, wie er von den Kollegen genannt wurde, bald zu einem der beliebtesten Lehrer wurde. Das zeigte sich auch immer wieder bei Maturajubiläen, an denen er immer mit Freude teilnahm: Das letzte besuchten wir beide gemeinsam noch im Mai des vergangenen Jahres. Manch lustige Begebenheit wusste er zu erzählen und interessierte sich besonders, was aus den ehemaligen SchülerInnen geworden ist. 
Die große Anzahl ehemaliger Schüler, die heute zum Abschied gekommen sind, ist das deutliche Zeichen größter Wertschätzung für ihren geliebten Lehrer.

OStR Lair wurde im Jahre 1995 für seine berufliche Lebensleistung vom Herrn Bundespräsidenten mit dem Titel "Oberstudienrat" ausgezeichnet. Prof. Lair war aber nicht nur ein vorbildlicher Lehrer, sondern hat sich auch als Personalvertreter und Mitglied im Schulgemeinschaftsausschuss größte Wertschätzung seiner Kolleginnen und Kollegen erworben. Seit 1982 war er als Direktorstellvertreter tätig und von Jänner 1995 bis Juni 1995 führte er sogar als Direktor die Geschicke des BORG Telfs.
 

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Luis auch vielfach als Vorsitzender bei Reifeprüfungen in ganz Tirol eingesetzt war.
Abgesehen von seinen beruflichen Leistungen hat Luis aber besonders durch seine Persönlichkeit beeindruckt, durch die Art und Weise, mit der er die ihm anvertrauten Aufgaben erfüllt hat:
 Zusammenfassend möchte ich sagen:
Prof.Lair war verlässlich, offen, immer bescheiden und zurückhaltend, auch wenn er seine Meinung fest vertrat; er war ein feiner Mensch.
Großes Gerechtigkeitsgefühl, Genauigkeit und Fachkompetenz zeichneten ihn aus.
LUIS hatte viele Talente mitbekommen, sei es handwerkliches Geschick für einen Elektriker oder Tischler oder künstlerische Fähigkeiten wie Zeichnen und Malen (Ikonen) oder die Musik – spielte er doch selbst Geige! Man sagte oft: "Was der Luis will, das kann er!" Und mit all diesen Fähigkeiten konnte er bei der Renovierung seines denkmalgeschützten Anwesens „Beim Gschlössler“ einen Lebenstraum verwirklichen!

LUIS hatte ein festes Fundament:
 
1.seine Beziehung zu seiner Heimat Flaurling, wo er im Dorfgeschehen mitarbeitete als Gemeinderat, im Dorferneuerungsausschuss, im Pfarrkirchenrat und bei der Renovierung von Kirche und Widum.

2.seine Beziehung zur Familie, für die er am Flaurlingerberg ein stattliches Haus baute, und wo er auch seiner Liebe zur Landwirtschaft nachgehen konnte und letztlich
3.sein christlicher Glaube, aus dem er Lebenssinn, Kraft und Hoffnung schöpfte.

Wir haben in OStR Prof.Mag. Alois Lair also nicht nur einen hervorragenden Schulmann verloren, sondern wir haben einen wertvollen und beeindruckenden Menschen, ja wir haben einen Freund verloren.

GOTT möge ihn in seinen Frieden und in sein Reich aufnehmen, in dem die ewige Freude durch kein Leid, keine Krankheit und keine Träne getrübt wird. 
Im Alten Testament heißt es im Buch Kohelet:

Es gibt eine Zeit zu sterben, zu weinen und zu klagen...
Und es gibt eine Zeit zu heilen, zu lachen und zu tanzen....

Diese Zeit ist für Prof. Lair, also für Dich, lieber Luis nun gekommen."

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