„Omka“ von Barbara Aschenwald illustriert von Laura Manfredi

Foto: Valerio Donghi
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TELFS (bine) "Don't judge a book by its cover", lautet ein bekanntes amerikanisches Sprichwort, doch der Mensch ist ein visuelles Wesen und orientiert sich hauptsächlich an dem, was gesehen wird. Die Wahltelferin Laura Manfredi zeichnet sich für das Buchcover von Barbara Aschenwalds neuestem Roman „Omka“ verantwortlich. Wie es dazu kam, wie man das Motiv zu sehen hat, was die Umsetzungsschwierigkeiten waren, hat uns die Künstlerin in einem Kurzinterview erzählt. Und auch die Autorin selbst, meldet sich zu Wort.

BB: Wie kam es dazu, dass Sie das Buchcover des neu erschienen Romans von Barbara Aschenwald gestalten durften?

LM: Ich habe Barbara bei den Tiroler Volksschauspielen kennen gelernt, und da haben wir über unsere Arbeit gesprochen. Sie hat mit mir von ihrem Roman erzählt und ich ihr von meinen letzten Bildern. Nach ein paar Tagen hat sie mich gefragt, ob ich versuchen möchte, ein Cover für das Buch zu machen. Natürlich wollte ich das probieren und beide, Barbara Aschenwald und der Verlag Hoffman und Campe, haben es gemocht.

BB: Gab es Vorgaben oder blieb Ihnen freie Hand?

LM: Barbara hat mir die Geschichte des Romans erzählt und überhaupt die Gefühle, die Eindrücke und die Empfindungen, die im Hintergrund des Buches eine Rolle gespielt haben. Und diese Elemente habe ich in einem Bild "übersetzt". In dieser Übersetzung war ich dann total frei.

BB: Was soll die Illustration alles aussagen?

LM: Eine Illustration soll meiner Meinung nach nichts wirklich Klares und Bestimmtes aussagen, lieber etwas wach rufen. Sie soll der Vorstellungskraft des Beobachters Platz lassen. Die Illustration soll etwas wecken – vielleicht eine Frage, einen Impuls oder eine Idee dazu - aber jeder kann grundsätzlich darin 'sehen' und fühlen was er will. Die Grundidee des Covers ist die von einer kleinen Welt in der Welt. Das Bild kann vielleicht Fragen wie diese wecken: Ist der Eimer zwischen den Pflanzen vergessen worden oder muss er da sein? Sind die wilden Pflanzen rings um den Eimer gewachsen oder hat jemand den Eimer zwischen den Pflanzen versteckt? Und was macht dieses Häuschen im Eimer?

BB: Welche Schwierigkeiten lagen in der Gestaltung und Umsetzung?

LM: Die gleichen Wörter können in tausende und abertausende verschiedene Bilder übersetzt werden. Die Schwierigkeit ist es, eine Wellenlänge mit dem Autor dieser Wörter zu finden. Aber das ist immer so, in jeder Beziehung. Und für mich ist das die schönste Herausforderung.

BB: Gab es schon Rückmeldungen bzw. welche Wege haben sich für Sie durch diese Arbeit eröffnet?

LM: Barbara Aschenwald und ich haben die Idee von einem neuem „Vierhände-Projekt“. Aber es ist zu früh, darüber zu reden. Jetzt es ist Zeit, "Omka“ zu lesen!

Barbra Aschenwald zum Cover ihres Buches:

„Dass Laura Manfredi mir mein Buch illustriert hat, gehört zu den glücklichen Zufällen des Lebens. Es ist normalerweise so, dass der Verlag zwei Vorschläge macht, aus denen der Autor dann wählen kann. Als wir uns im Sommer 2012 in Telfs getroffen haben, kamen wir zufällig ins Gespräch und ich hatte schnell den Eindruck, dass das in irgendeiner Art und Weise dem ähnelt, was ich mit meiner Schreiberei versuche: Die Magie der Wirklichkeit zu beschreiben. Als ich sie das nächste Mal erwischt habe, fragte ich sie, ob sie mir einen unverbindlichen Vorschlag fürs Cover machen wollen würde. Ich wusste ja noch gar nicht, ob da überhaupt etwas daraus werden kann. Kurze Zeit später flatterten verschiedene Bilder ins Haus – und als ich das Grüne mit den verfremdeten, wilden Pflanzen, dem grellen, wassergefüllten Eimer mit dem kleinen Häuschen darin gesehen habe dachte ich gleich: Das ist es. Ich schlug es als Cover vor, der Verlag beratschlagte sich und es gefiel und wurde prompt genommen. Ich habe sehr positive Rückmeldungen, nicht nur von der Verlagsseite, sondern auch von verschiedenen Lesern. Es ist ein echtes, aber grün, blau und weiß übermaltes und nachgezeichnetes Foto. Es ist eine wahre, aber mit verschiedenen Farben als Märchen getarnte Geschichte.“

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