Interview mit Oberhofer Bgm. Jürgen Schreier
Start ins Amt mit einem Großprojekt

Arbeitsplatz in der Gemeindestube: Bgm. Jürgen Schreier.
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OBERHOFEN. Jürgen Schreier ist seit den heurigen Gemeinderatswahlen der neue Bürgermeister in Oberhofen. Er löste Peter Daum in dieser Funktion ab, dem Schreier für sein Wirken herzlich dankt. "Es wird einige Zeit dauern, bis ich mich in dieses Amt eingearbeitet habe. Daher bitte ich die Oberhofer/innen um etwas Geduld und Verständnis bei den Terminen", erklärt der 33-jährige Oberhofer in seinem ersten Interview mit den Bezirks Blättern:


Wie war der Start ins neue Leben als Bürgermeister?
Es stehen viele Termine und Gespräche an und ich investiere viel Zeit in diese Arbeit. Ich bin hauptberuflich bei der Firma Kröswang GmbH in Pfaffenhofen beschäftigt. Für die Anfangszeit habe ich Urlaub genommen und werde dann meinen bisherigen Job halbtags ausführen, um mehr für die Gemeinde und die Bürger/innen da zu sein.

Hatten Sie bisher schon Einblicke ins Amts- und Vereinsleben im Ort?
Ich bin seit 14 Jahren als Funktionär bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberhofen. In diesen Jahren war ich Gerätewart, Gruppenkommandant und zuletzt Kassier und Zugskommandant. Diese Funktionen habe ich zurückgelegt, um jetzt voll für die Gemeinde da zu sein. Auch als Gemeinderat und in verschiedenen Ausschüssen der Gemeinde konnte ich in den letzten Jahren Erfahrungen sammeln, welche mir jetzt zugutekommen.

Welches werden die erste großen Projekte, die auf Sie zukommen?
Ein ganz besonderes Projekt ist das neue Dorfzentrum mit dem „Haus der Kinder“ und dem „neuen Gemeindeamt“ im ehemaligen Gasthaus Rimml. 
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, Fenster und das Gewölbe innen sowie auch die Wandmalereien und viele Merkmale bleiben erhalten und werden restauriert. Ein Lift wird ostseitig eingebaut - alles wird barrierefrei erschlossen. Bürgerservice, Buchhaltung, Waldaufseher, Besprechungsraum sind im Erdgeschoss untergebracht. Amtsleitung, Bürgermeister und Sitzungssaal befinden sich im 1. Stock. Das Dachgeschoss bietet ein besonderes Ambiente in einer historischen Hülle. Der Platz daneben mit Pavillon, die ehemaligen Kegelbahn und der große Stadel im Osten wird dann als nächstes gestaltet.

Dank der großzügigen Förderungen des Landes Tirol kann dieses Großprojekt verwirklicht werden. Zuständig ist der eigens eingerichtete Ausschuss "Steuerungsteam Gemeindezentrum", den wir auf neun Mitglieder aufgestockt haben. Für Herbst 2022 ist die Umsiedelung des Gemeindeamtes geplant. Damit wird Platz frei für das künftige "Haus der Kinder", welches derzeit in der Planungsphase ist und voraussichtlich im Frühjahr 2023 mit dem Bau startet.

Bgm. Schreier verweist auf historische Wandmalereien, die erhalten werden.
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So startet der neue Bürgermeister gleich mit einem Großprojekt in seine erste Amtsperiode ...
Der damalige Ausschuss „Steuerungsteam Gemeindezentrum“ unter Obmann Gregor Wieland hat dieses Großprojekt gemeinsam mit dem Gemeinderat und Bürgermeister a.D. Peter Daum gestartet und viel Vorarbeit geleistet. Die restliche Umsetzung und Finalisierung wird für uns alle, den neuen Ausschuss, den Gemeinderat und mich eine Herausforderung, der wir uns mit großer Freude stellen. Die Arbeit wurde bereits vom neuen Ausschuss und mir aufgenommen und wir sind mit vollem Einsatz dabei. Wir freuen uns schon auf die Fertigstellung und das anschließende Einweihungsfest mit allen Bürgerinnen und Bürgern.

Wie ist die Gemeinde bei der Kinderbetreuung aufgestellt?
Wir haben bedarfsorientiert den Mittagstisch und die Nachmittagsbetreuung. Derzeit sind vier Kindergarten- und zwei Kinderkrippen-Gruppen im Dorf. Im künftigen "Haus der Kinder" wird mehr Platz geschaffen. Die Räumlichkeiten des Gemeindeamtes sowie die alte Feuerwehrhalle werden zur Kinderkrippe umgebaut, der Kindergarten wird erweitert und aufgestockt. Dann ist alles unter einem Dach und wir können Platz für fünf Kindergarten- und drei Kinderkrippen-Gruppen anbieten.

Der Kindergerten wird erweitert und mit der Kinderkrippe vereint.
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Das sind große Investitionen. Welche sind die Haupt-Einnahmequellen für die Gemeinde?
Die meisten Kommunaleinnahmen kommen von den Leitbetrieben wie der PrimAs Tiefkühlprodukte GmbH mit etwa 270 MitarbeiterInnen, der Firma Fritz Josef Ing. Baumeister GesmbH & Co KG mit 70 Beschäftigten sowie dem MPreis und vielen Klein- und Mittelbetrieben. Wir haben auch neue Betriebsansiedelungen im Krautfeldweg, von denen die Gemeinde Kommunalsteuer erwirtschaftet.

Gibt es Initiativen für leistbares Wohnen?
Die Zuzugswelle ist auch bei uns angekommen. Wir wollen aber vor allem für Einheimische etwas schaffen bzw. diese unterstützten. Dafür gibt es eine Wohnungs- und Grundstücksbewerberliste und eigene Vergaberichtlinien.
 Die Neue Heimat Tirol hat vor sieben Jahren 18 neue Wohnungen gebaut, hier hat die Gemeinde zu 100% das Vergaberecht und kann so auch zukünftig Oberhoferinnen und Oberhofer bei der Wohnungssuche unterstützen.

Wie war und ist das Vereinsleben in Corona-Zeiten?
Schwierig, aber jetzt kommt endlich wieder mehr Leben ins Dorf. Es gibt wieder das Ostereierschießen der Schützenkompanie, den Palmbuschenverkauf der Ortsbäuerinnen, das Schnitzelessen des Vereins Lovemore und das Frühjahrskonzert der Musikkapelle. Auch der Jungbauernball der Landjugend, die Florianifeier der Freiwilligen Feuerwehr und Veranstaltungen im kirchlichen Bereich - alles kann nach zweijähriger Pause wieder stattfinden. Beim Fußballclub gab es einen Zusammenschluss mit unserer Nachbargemeinde Pfaffenhofen – mit neuem Namen FC Fritz Oberhofen-Pfaffenhofen. Den Auftakt in die neue Saison der Gebietsliga West gegen die SU Inzing haben wir daheim 2:1 gewonnen. Es ist schön zu sehen, wie das Miteinander in Oberhofen wieder gelebt wird.

Wir danken für das Gespräch


ZUR SACHE: Neuer Gemeinderat:

Jürgen Schreier von der Liste 2 "Unser Oberhofen" (UNO) heißt der neue Bürgermeister von Oberhofen. Er war zwei Jahr Erstatz-GR und nach dem Ausscheiden von Reinhard Madl – die letzten 4 Jahre – Gemeinderat.
Bei der konstituierende Sitzung hat gm.a.D. Peter Daum (Liste 1 "Gemeinsam für Oberhofen") sein Mandat zurückgelegt, er wird beim 13-köpfigen Gemeinderat nicht mehr vertreten sein. Neuer Vizebürgermeister ist RA Dr. Martin Wöll (Liste 2). Den Gemeindevorstand ergänzen Lena Krismer (Liste 2), Karin Gasser und Dominic Öfner (beide Liste 1). Damit sind im fünfköpfigen Gemeindevorstand drei von der Liste 1 und zwei von der Liste 2.
Die Gemeinderatsmitglieder (Aufteilung Liste 2/Liste 1: 8:5): Ing. Mag. Alexander Fritz, Markus Nikolaise, Miriam Trenkwalder, Dipl.Päd. Thomas Kraler, Brigitte Schreier (alle Liste 2) sowie Johann Moser, Ing. Marcus Wimmer und Mag. Simone Meil (alle Liste 1).

FOTOS vom Lokalaugenschein mit Bgm. Jürgen Schreier im denkmalgeschützten ehem. Gasthaus Rimml, das zum neuen Gemeindeamt umgebaut wird.
Mehr zur Geschichte des GH Rimml HIER

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