Historisches Kleinod im Ortszentrum
Denkmalgeschütztes Gasthaus Rimml in Oberhofen

- Postkarte mit dem damaligen GH Rimml (Kleines Bild oben links)
- Foto: Archiv Chronikteam Oberhofen
- hochgeladen von Georg Larcher
OBERHOFEN. Das Gasthaus Rimml, das jetzt zum neuen Gemeindeamt umgebaut wird (BERICHT HIER), wurde 1976 geschlossen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird derzeit aufwändig restauriert. Bald sind hier die Amtsräumlichkeiten der Gemeinde Oberhofen für den Umzug fertig gestellt. Hilde und Seppi Schatz sowie Hans Daum vom Chronikteam erinnern sich an die Zeit, als das Gasthaus noch geöffnet war und haben zum Thema recherchiert:
Wirt und einer der ersten Autobesitzer in Oberhofen
"Der letzte Wirt war Anton Rimml vulgo Wirts Anton (*1920 – †1995), ein sehr freundlicher Herr, der neben dem Gasthaus auch ein Taxiunternehmen führte (VW-Bus und Mercedes). Hilde Schatz erinnert sich an Toni als eine sehr angenehme Erscheinung, er war auch ein Liebhaber der klassischen Musik und hinterließ eine umfangreiche Kollektion von Magnetbandaufnahmen.
Taxifahrten machte Toni angeblich viel am Seefelder Plateau. Anton gehörte mit Sicherheit zu den ersten Autobesitzern in Oberhofen. Vor allem mit seinem rot-weißen VW-Bus hat er viele Oberhofer anlässlich von Hochzeiten, Firmungsausflüge etc. kutschiert.
Großer Grundbesitz
Bemerkenswert ist, so das Chronikteam, "dass zum GH Rimml ein großer landwirtschaftlicher Betrieb gehörte, der allerdings vom Toni nicht mehr bewirtschaftet wurde. Nur einen Haflinger hatte er noch im Stall. Zudem war Toni ein Hundefreund, man sah ihn immer in Begleitung von Schäferhunde(n).
Der Stall mit dem großen Stadel steht gleich hinter dem Gasthaus. Der Stadel ist einer der größten in Oberhofen, wenn nicht der größte. Unmittelbar an der Nordseite des Stalls befand sich ein Tiefbrunnen, wie früher in Oberhofen üblich."
Der Blick in den franziszeischen Kataster weist das GH Rimml als sehr großen Grundbesitzer aus (seinerzeit vielleicht sogar der größte in Oberhofen). Rimml war ein Weinwirt (Konzession für Weinausschank; laut Alois Ruef vulgo Schmieds Luis).
Von Ruef zu Rimml: Die Oberhofer Ruefs haben eine besondere Beziehung zum damaligen Gasthaus, weil nämlich eine Ruef-Linie ursprünglich die Besitzer des Betriebes waren. Als 1799 diese männliche Ruef-Linie mit Martin(us) Ruef (laut Totenbuch vom 31. Dez. 1799: hospes in Oberhofen) ausstarb und dessen Tochter Elisabeth Ruef (* 1762) den Nicodem Rimml aus Telfs heiratete, trug fortan das Gasthaus den Namen Rimml.
Bedeutender Betrieb an der Salzstraße
Der stattliche Charakter des Gebäudes und die sehenswerte Schablonenmalerei in allen Räumen zeugt jedenfalls von einer prosperierenden Vergangenheit. Sehenswert ist z.B. das Wanddekor in der nördlichen Gaststube mit diversen Symbolen der „Trinkkultur“ (Bachus, Wein, Bier, §11-Symbol).
Man darf wohl annehmen, dass in den Zeiten vor der Eisenbahn, als das Rodfuhrwesen für viel Fuhrwerksbetrieb sorgte, die Wirtshäuser florierten. Es gab ja auch in Oberhofen eine Lände für die Haller Salzzillen und damit verbunden Salztransporte.
Die Denkmalschützer haben zwischen Gasthaus und Stall unerwartet eine auffällig große gewölbte Surgrube entdeckt und gesichert. Sie wird aus historischen Gründen erhalten.
Kegelbahn, Theater und Olympia-Übertragung
Die älteren Oberhofer erinnern sich noch gerne an die alte überdachte Kegelbahn im Gastgarten und an den Theatersaal im Obergeschoß, der noch bis Anfang der 1960er Jahre bespielt wurde.
Anlässlich der olympischen Spiele in Cortina 1956, gab es ein öffentliches Fernsehschauen um 1 Schillig Eintritt im Theatersaal.


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