Von Pest bis Sebastians-Daumen

31 der 286 Mitglieder der Telfer Sebastiani-Gemeinde trafen sich am 27. Jänner im Saal des Sozialsprengels zur jährlichen Hauptversammlung – und gratulierten Dekan Peter Scheiring dabei zum 40. Geburtstag.

„Es ist mit die Aufgabe der Sebastiani-Gemeinde, solche Werte zu erhalten!“, meinte Obmann GR. Peter Larcher, als er im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Telfer Sebastiani-Gemeinde davon erzählte, dass die Sebastian-Brunnen-Figur schon wieder repariert werden müsse: ein Daumen fehlt. Immer wieder würden interessierte Telfer Beschädigungen an religiösen Kultgegenständen oder Bauten an ihn melden. „Gott sei Dank, dass viele Leute auf die Sachen schauen.“

Kirchen- und Kapellenführer

Renovierungen, wie zuletzt die zweier Reliquien, oder die Mitfinanzierung eines neuen Telfer Kirchen- und Kapellen-Führers sind dem Verein ein großes Anliegen. Trotzdem ist die im Jahr 1984 unter Dekan Saurer wiederbelebte und auch im Namen auf Frauen erweiterte Sebastiani-Gemeinde kein „Renovierungsverein“. Ursprünglich hatte sie vor allem soziale und gesundheitserhaltende Ziele, wurde sie doch im Zusammenhang mit einer Pestepidemie um 1634/35 mit über 200 Toten gegründet. Damals gelobte die gesamte Gemeinde, zum Schutz vor Seuchen und Epidemien jährlich am 20. Jänner eine Sebastiani-Prozession durchzuführen und dem katholischen Glauben die Treue zu halten.

Pestgelöbnis

Anlässlich des 350. Jubiläums im Jahr 1984 wurde dieses Gelöbnis nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wieder erneuert und trotz wiederholter Versuche der Abschaffung dieses Telfer Feiertages aufrecht erhalten. Der finanziell gut dastehende Verein veranstaltet neben der Organisation des Sebastiani-Brauchtums und der Miterhaltung verschiedener Sakralkunstwerke auch einen jährlichen Vereinsausflug und will künftig vor allem auch wieder mehr jüngere Mitglieder gewinnen, weshalb in den Kirchen auch Folder mit Beitrittsformularen aufliegen. Der Mitgliedbeitrag ist mit € 7,- ausgesprochen moderat und der Vereinsvorstand ist auch neuen Impulsen gegenüber sehr aufgeschlossen.