Hühnerstall sorgt für Wirbel

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POLLING (sz). Nach Ansicht von GR Martin Papes, Ersatz-GR Robert Greil (beide Liste „Wir Pollinger“) und GV Karl Kirchebner („Zukunftsliste Polling“) herrschen in Polling „teilweise unglaubliche Zustände“. Anlass für ihren Ärger, dem sie in einer kürzlichen Presseaussendung Luft machten, ist ein Bau eines „Hühnerstalles“ auf dem Bauernhof der Ortsbäuerin Andrea Larcher, Gemeinderätin der Bürgermeisterliste Gottlieb Jäger.

“Reine Willkür“
Dieser sei in "massiver Ziegelbauweise auf einer betonierten Fundamentplatte mit einer Größe von ca. 6x5 Meter ohne Genehmigung errichtet worden“, lautet die Kritik der Oppositionspolitiker. Und dies sei auch nicht das erste Mal der Fall, wird hinzugefügt.
„Es kann nicht sein, dass sich Personen im Umfeld des Bürgermeisters nach dieser Methode und Willkür bedienen. Zuerst werden Tatsachen geschaffen, die dann nachträglich irgendwie durch den Gemeinderat saniert werden sollen“, fordern Papes, Greil und Kirchebner den Dorfchef auf, dieses „gesetzlose Treiben seiner Listenkollegin“ zu unterbinden.

Genehmigung ausstehend
Außerdem, heißt es in der Presseaussendung, wurde der Bau auf Freiland errichtet, auf dem ohne vorheriger Widmung und landwirtschaftlichem Gutachten, ihrer Ansicht nach, grundsätzlich nicht gebaut werden dürfe. Unbeeindruckt von der Kritik zeigt sich Bgm. Gottlieb Jäger: „Wenn es sich um ein Listenmitglied handelt, werden schnell unhaltbare Anschuldigungen gesucht und gefunden.“
Er habe, als Baubehörde erster Instanz, dem Bauwerber, welcher zudem nicht die GR Larcher ist, vermittelt, dass ein Stall in „ortsüblicher Größe“ errichtet werden darf.

Bau eingestellt
„Als betoniert wurde, habe ich den Bau sofort einstellen lassen“, erörtert Jäger und fügt hinzu: „Die für diesen Bau notwendigen Anträge wurden bereits eingereicht und werden derzeit überprüft. Im Falle eines Negativbescheides, müsste der Stall abgerissen werden.“
Auf die Frage, warum die Genehmigungen nicht im Vorfeld eingeholt wurden, erläutert Jäger: „Das ist keine unübliche Vorgehensweise, wie sie nicht nur hier, sondern auch in zahlreichen anderen Gemeinden vorkommt. Wichtig ist, dass alle Akten vorliegen und es lässt sich auch alles lückenlos belegen, alles andere ist uninteressant. Die Behauptungen der Oppositionspolitiker entsprechen nicht den Tatsachen.“

Keine gute Optik
Dass diese Vorgehensweise hier zu Lande kein Einzelfall ist, glaubt auch Ersatz-GR Greil fügt aber hinzu: „Dieser Weg ist sehr befremdlich und fragwürdig, denn wer reißt ein Objekt, welches bereits steht, nachträglich wieder ab.“ Er ist der Ansicht dass dieser Bau auf „herkömmlichen Wege“ (Genehmigung vorab, Anm.) nicht möglich gewesen wäre. Zudem habe der Bürgermeister im Gemeinderat eine Mehrheit, weshalb bei einer eventuell nachträglichen Umwidmung von vornherein schon alles erledigt sei. „Wir vermuten, dass diese Vorgangsweise wie auch in einigen Fällen zuvor beabsichtigt war. Gemeinderäte haben auch eine Vorbildfunktion und wir fordern nichts anderes, als dass der normale Rechtsweg eingehalten wird, wie es auch bei jedem anderen Bürger der Fall ist.“ Die von der Kritik betroffene Gemeinderätin wollte zu den Vorwürfen der Oppositionsparteien keine Stellung abgeben. Ob der Bau des „Hühnerstalles“ nachträglich genehmigt wird oder durch die zuständige Behörde abgelehnt wird, steht noch aus.

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