Erwin Auer, der Vater der „Krippenherberge“ ein 80-iger

Erwin Auer zählt heute zu den bedeutendsten „Krippenbergbauern“ des Alpenraumes. | Foto: Franz Seewald
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Erwin Auer ist 80! Er ist wohl weit über Tirol hinaus bekannt, im idyllischen „Bergdoktordorf“ Wildermieming beheimatet, stammt aber aus Telfs und zählt heute zu den bedeutendsten „Krippenbergbauern“ des Alpenraumes. Sein Domizil ist schon von weitem als „Haus der Krippen“ zu erkennen: Ein wunderschönes Weihnachtsbild nach Art der Lüftlmalerei von Sebastian Pfeffer, einem guten Freund aus Mittenwald, weist den Weg. (BILD 3)

MIEMING.Erwin Auer wurde am 23. Juli 1942 in Telfs als 4. von 5 Kindern geboren. Er erinnert sich an eine kleine Krippe und an eine Ausschneide-Fastenkrippe schon in den Kinderjahren und an seine beiden Onkel Franz Oberthanner, der als Krippenbauer wirklich ein „Krippeler“ mit Leib und Seele war und an den anderen Onkel Josef Oberthanner, der einen Keller voller Krippenberge hatte. Mit solchen Genen aus der Verwandtschaft ausgestattet, konnte Erwins Weg wohl in keine andere Richtung gehen! Und seine erste eigene Krippe hatte er bereits mit 10 Jahren gebaut!

Nach dem Besuch der Schule erlernte Erwin den Beruf des Zimmermanns. Im Jahre 1972 begann er seine Tätigkeit im Bauhof der Marktgemeinde Telfs und war dort als Polier bis zu seiner Pensionierung beschäftigt. 3 Kinder stammen aus der Ehe und heute erfreut den Opa eine muntere Enkelschar. Seine Lebensgefährtin Hermine ist seit 30 Jahren an seiner Seite und als gelernte Vergolderin auch mit dem Krippenwesen mit Leib und Seele verbunden. (Bild 2)

Erwin Auer (Bild 4) ist seit Bestehen des Krippenvereins Wildermieming dessen Mitglied und seit 34 Jahren dessen rühriger Obmann. Das erste Vereinslokal war noch in der Volksschule, dann aber 13 Jahre in einem Anbau zu seinem Haus, einer „Garage mit einem Hobbyraum“ untergebracht. Woher kam nun die Idee zur „Krippenherberge“, das eindrucksvolle Lebenswerk des Jubilars? „Ganz einfach!“ meinte Erwin Auer: Wohin mit den vielen Krippen?“ Und er erzählt weiter: „Bei einer Ausschutzsitzung des Vereins meinte der Wirt des Hotels Traube Johann Brenner, er hätte schon ein Platzerl in den Kellerräumen, wo ursprünglich eine Kegelbahn mit Cafe geplant war. Und mit Unterstützung und Hilfe von Tourismusverband, Land Tirol und wenigen Helfern ging man ans Werk, diese Krippenherberge der besonderen Art zu schaffen. Mitglieder des Krippenvereins und die fleißigen Künstler, allem voran Obmann Erwin Auer selbst, schafften es, in zweijähriger Arbeit und in einem unermüdlichen Einsatz dieses großartige Werk zu vollenden. Die großzügige Unterstützung der Wirtsleute des Hotels Traube, die die Räumlichkeiten ohne Miet – und Stromkosten für 25 Jahre zur Verfügung stellen, darf nicht unerwähnt bleiben.

Welche Krippen haben nun eine Herberge gefunden? Einen Großteil der über 70 Krippen haben Erwin Auer und Hermine selbst zur Verfügung gestellt. Großkrippen des Vereins und auch Krippen von Krippenfreunden aus Italien (Angela Tripi aus Sizilien) sind als heimatliche orientalische-Papier-Kasten- und Schneekrippen zu bewundern. Die Vielfalt und Qualität sind einzigartig. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich die überdimensionale Fastenkrippe mit ihren vielen technischen Neuerungen! Wie viele Besucher aus nah und fern seit der glanzvollen Eröffnung am 23. Oktober 2015 zu Gast waren, ist nicht bekannt.

Erwin Auer hat in dieser langen Zeit als Obmann zahlreiche Kurse geleitet und Krippenbauer ausgebildet. Was er nicht gerne hört, ist der Begriff „Krippenbaumeister“ – er selbst nennt sich bescheiden „Krippeler“ oder „Krippenfreund“. Bei einem netten „Festl“ mit Freunden und „Krippelern“ gab es neben kulinarischen Genüssen natürlich auch einen „Krippenhuangart“ und den Wunsch: Möge dem Jubilar gute Gesundheit und weiterhin viel Schaffenskraft und Leidenschaft für die Krippen und seine „Krippenherberge“ geschenkt sein!

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