Ein stilles Schicksal
"Schneckie traut sich was" - Ein leises Buch über laute Gefühle

- Foto: © Martin Nyenstad
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In einer Welt, in der Reden als selbstverständlich gilt und Kommunikation das A und O ist, wird oft vergessen, dass manche Menschen ihre eigene Sprache sprechen – und zwar die der Stille. Martin Nyenstad hat mit seinem neuen Buch "Schneckie traut sich was" ein Werk geschaffen, das Kindern und Eltern Mut machen soll, die sich in einem Alltag voller leiser Kämpfe wiederfinden. Sein Buch erzählt die Geschichte einer kleinen Schnecke namens Schneckie, die sich trotz ihrer Ängste und Unsicherheiten auf die Reise begibt, um ihre Stimme zu finden. Diese kindgerechte Geschichte dient nicht nur zur Unterhaltung, sondern soll ein tieferes Verständnis für die Kinder wecken, die aus verschiedensten Gründen nicht sprechen können oder wollen.
Ein stilles Schicksal: Kinder mit selektivem Mutismus
Selektiver Mutismus ist eine Angststörung, die oft früh im Kindesalter auftritt und sich dadurch zeigt, dass betroffene Kinder in bestimmten sozialen Situationen, insbesondere außerhalb des familiären Umfeldes, nicht sprechen können. Diese Kinder sind durchaus in der Lage, zu kommunizieren, und sprechen in vertrauten Umgebungen oft ganz normal – doch sobald sie sich unsicher oder beobachtet fühlen, bleibt ihre Stimme weg. Das Schweigen ist nicht freiwillig, sondern eine Schutzreaktion auf überwältigende Angst.Dieses Störungsbild bleibt häufig unentdeckt oder wird falsch verstanden. Eltern und Lehrer deuten es oft als Schüchternheit oder Trotzverhalten, was die Kinder in eine noch größere Isolation treiben kann. Die Erfahrung zeigt, dass viele Kinder mit selektivem Mutismus jahrelang keine Unterstützung erhalten, weil sie still bleiben und keine sichtbaren Anzeichen von Leidensdruck zeigen – ein "stilles Schicksal", das Martin Nyenstad in seinem Buch behutsam anspricht.
Die Stimme finden: Schneckie als Vorbild
Mit "Schneckie traut sich was" möchte Nyenstad Kindern und Eltern gleichermaßen Mut machen. Schneckie, die kleine, schüchterne Heldin der Geschichte, zeigt, dass es normal ist, Ängste zu haben, und dass der Weg zur Überwindung dieser Ängste Zeit und Geduld erfordert. Die Botschaft des Buches ist klar: Jeder noch so kleine Schritt zählt, und auch leise Stimmen haben Bedeutung.Durch Schneckies Reise, bei der sie immer wieder Herausforderungen meistert, lernen junge Leserinnen und Leser, dass Mut nicht immer laut ist – und dass sie auch ohne Worte stark sein können. Der Autor, der selbst als Vater und Erzieher mit dem Thema vertraut ist, beschreibt aus erster Hand, wie wichtig Empathie, Verständnis und gezielte Unterstützung für diese Kinder sind.
Wie Eltern und Schulen helfen können
Für Eltern und Pädagogen ist es oft schwierig, den richtigen Umgang mit selektivem Mutismus zu finden. Nyenstad rät, vor allem Geduld und einfühlsames Zuhören zu zeigen. "Das Wichtigste ist, den Druck herauszunehmen", sagt er. "Kinder mit selektivem Mutismus brauchen ein stabiles Umfeld, in dem sie Vertrauen aufbauen können." Wenn Kinder spüren, dass ihre Stille nicht als Makel gesehen wird, kann dies den ersten Schritt zur Besserung ermöglichen.Therapeutische Ansätze können ebenfalls eine Hilfe sein, doch Nyenstad betont, dass die Heilung oft nicht linear verläuft. Das Buch soll als Brücke dienen, um Kindern zu zeigen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind und dass es auch für sie einen Weg gibt, ihre eigene Stimme zu finden – im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Buch, das Herzen öffnet
"Schneckie traut sich was" ist nicht nur eine Einladung für Kinder, sondern auch eine Gelegenheit für Erwachsene, das leise Leiden der Kinder mit selektivem Mutismus besser zu verstehen. Nyenstad zeigt auf, wie kraftvoll die Stimme der Stille sein kann und wie bedeutend es ist, diesen Kindern zuzuhören – auch, wenn keine Worte kommen.Durch die Figur der Schneckie öffnet das Buch eine Tür zu einem Thema, das viele nur am Rande wahrnehmen, und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gerade den leisen Stimmen in unserer Gesellschaft Raum zu geben.
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