Vortrag Dr. Christiane Böhm: Faszination der Vogelwelt im Alpenraum

v.l.n.r.: Dr. Christiane Böhm, Prof. Peter Reitmeir mit seiner Harfe und Obmann Rudi Schluifer | Foto: Reinhard Waldhart
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OBERHOFEN. Im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereines Oberhofen fesselte die renommierte Biologin Dr. Christiane Böhm die Zuhörer im Vereinsraum mit einem faszinierenden Vortrag über die Vielfalt der heimischen Vogelwelt. Die promovierte Biologin, ehemalige Vogelkuratorin und Leiterin der Forschungsstelle des Alpenzoos, entführte das Publikum in die spannende Welt der gefiederten Bewohner von den Gipfeln der Alpen bis hinunter in die Täler.

Dr. Böhm begann ihren Vortrag mit einem kurzen Rückblick auf die Anfänge der Verhaltenskunde, die maßgeblich von Konrad Lorenz und seiner Pionierarbeit in der Vogelkunde mit seinen Gänsen geprägt wurde. Anschließend skizzierte sie eindrucksvoll, warum Vögel für uns Menschen so faszinierend sind und wie ähnlich ihre Erlebniswelt der unseren ist. Die Biologin präsentierte beeindruckende Zahlen: Weltweit existieren etwa 10.000 Vogelarten, in Europa sind es rund 600, und allein in Österreich wurden 235 Brutvogelarten identifiziert. Der neue Brutvogelatlas von Tirol zeigt erstaunliche 180 Brutvogelarten auf einer Fläche von etwa 12.000 km².

Reise durch Höhenlagen der Alpen

Dr. Böhm nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch die verschiedenen Höhenlagen der Alpen, von den Gipfeln bis zu den Tälern. Sie beschrieb, welche Vogelarten sich in den unterschiedlichen Höhenlagen behaupten können – vom Schneehuhn und dem Schneesperling in den Hochgebirgsregionen bis zu den verschiedenen Arten in den Krummholz- und subalpinen Zonen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Rückgang und der Zunahme von Vogelarten in verschiedenen Regionen. Die intensive Landwirtschaft und die Verdichtung der Dorfentwicklung beeinflussen das Vorkommen einiger Arten wie dem Kamin-Gimpel oder der Klappergrasmücke negativ. Gleichzeitig erleben andere Arten, darunter der Turmfalke und die Amsel, eine regelrechte Explosion in ihrer Population. Dr. Böhm betonte auch die Bedeutung der Gärten als Lebensraum für Vögel. Europaweit wurden durchschnittlich 15 bis 20 Vogelarten pro Garten identifiziert. Sie gab praktische Tipps zur vogelgerechten Gartengestaltung, betonte die Wichtigkeit von Strukturvielfalt, einheimischen Sträuchern und Pflanzen als Nistplatz. Abschließend widmete sich Frau Dr. Böhm dem Thema Fütterung und wies darauf hin, dass Vogelhäuschen einen erheblichen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme der Vögel haben können.

Allerdings warnte sie vor ganzjähriger Fütterung
und hob die Gefahren von Glasflächen als potenzielle tödliche Gefahr für Vögel hervor. Der faszinierende Vortrag von Dr. Christiane Böhm zeigte nicht nur die Schönheit der Vogelwelt, sondern sensibilisierte auch die Herausforderungen, denen die gefiederten Bewohner in ihrer natürlichen Umgebung gegenüberstehen.

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