Schützen im Adamskostüm?

Schützen | Foto: Fotomontage: BB

Über eine angebliche „Entgleisung“ von ÖVP-Landesrätin Doraja Eberle im Zusammenhang mit den Historischen Struberschützen Golling ärgert sich SPÖ-LAbg. Hannes Ebner. Doch deren Obmann Johann Kandler weiß davon nichts – und auch die Landesrätin will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen.

GOLLING (tres). „Landesrätin Eberle hat sich massiv im Ton vergriffen“, kritisiert Volkskultursprecher Ebner den angeblichen Umgang der Landesrätin mit den Historischen Struberschützen Golling. Er beruft sich auf einen Bericht in einer Tageszeitung. Mit großem Engagement haben ja die Struberschützen 2009 die Freiheitskämpfe um den Pass Lueg nachgestellt, doch „durch das schlechte Wetter blieben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. Auch fix zugesagte Subventionen wurden nicht ausbezahlt. Der Verein kämpft nun mit finanziellen Problemen“, so Ebner.

Eine verbale Entgleisung?
Hilfesuchend hätten sich die Schützen an die für Volkskultur zuständige Landesrätin Eberle gewandt. „Doch statt Unterstützung hat Eberle für die Schützen nur abwertende Bemerkungen und blanken Hohn übrig!“, so Ebner: „Sie meinte, sie habe die Veranstaltung nicht subventioniert, also könne es auch keine zusätzliche Subvention geben. Außerdem sollten die Schützen den Lehrgang „Ehren.Sache“ besuchen, um künftig besser zu kalkulieren.“

Und zum Austausch der über 30 Jahre alten Uniformen habe Eberle den Schützen ausrichten lassen: „Sie sind bisher auch nicht nackt dagestanden. Die alten werden wohl auch noch reichen.“ Ebner ist schockiert: „Die Vereine müssen sich darauf verlassen können, dass zugesagte Subventionen auch ausbezahlt werden – und Eberle soll sich bei den Struberschützen für ihre verbale Entgleisung entschuldigen!“

Eberle dementiert die Vorwürfe
Landesrätin Doraja Eberle will diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen: „Es ist mir nicht bekannt, welche angeblich zugesagten Subventionen nicht ausbezahlt wurden. Ich kann nur sagen, dass es jedenfalls keine Subventionen aus der Volkskultur waren. Die Struberschützen haben bisher auch um keine Subvention für neue Uniformen angesucht.“ Die Landesrätin betont weiter: „Es ist gelungen, die Volkskultursubventionen vom Jahr 2006 bis heute zu verdoppeln, die Unterstützung der Vereine seitens des Landes ist mir sehr wichtig. Deshalb habe ich die Vereinsförderung für Uniformen verdoppelt und auf 20 % der Anschaffungssumme angehoben.“ Als Volkskulturlandesrätin komme es ihr aber darauf an, dass volkskulturelle Vereine nicht Veranstaltungen durchführen, „die weit über ihre finanziellen Grenzen hinaus angelegt sind: „Deshalb habe ich den Lehrgang „Ehren.Sache“ ins Leben gerufen.“

Der Obmann weiß von nichts
Der Obmann der Struberschützen Golling, Johann Kandler, reagierte auf Nachfrage der Bezirksblatt-Redaktion erstaunt: Er sei bei Landesrätin Eberle wegen Subventionen nicht vorstellig geworden, es habe auch kein anderer von seinen Schützen Eberle um Subventionen oder neue Kostüme „angebettelt“: „Es gab keine Gespräche. Wir sind auch nicht pleite, das ist Blödsinn! Die Jubiläumsveranstaltung hätte zwar besser laufen können, aber mit den Subventionen, die uns LH-Stv. Wilfried Haslauer zugesichert hat - und die wir laut unserem Bgm. Anton Kaufmann auch erhalten - steigen wir eben aus.“

„Wir gehen gerne nackt zu ihr!“
Wäre sich bei der Jubiläumsfeier ein Gewinn ausgegangen, hätten sich die Struberschützen neue Uniformen zugelegt, das gehe sich jetzt eben nicht aus. „So schlimm ist das allerdings nicht“, meint Kandler abschließend und fügt noch schmunzelnd hinzu: „Aber wenn Landesrätin Eberle das so will und wenn sie uns dann neue Uniformen schenkt, dann gehen wir schon einmal alle nackt zu ihr!“ Doch Eberle scheint an nackten Gollinger Struberschützen nicht interessiert zu sein. Sie meint: „Ich möchte ganz entschieden darauf hinweisen, dass ich nicht von mir aus gesagt habe, dass die Schützen vorher auch nicht nackt dagestanden wären!“ Dies sei ihr von einer Journalistin praktisch „in den Mund gelegt“ worden.

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