Christiane Meissnitzer im Interview mit den BB
Frau Meissnitzer Sie sind Mutter, leidenschaftliche Musikerin und jetzt Botschafterin für die Lebenshilfe, erzählen Sie über das Wichtige im Leben?
Christiane Meissnitzer: Die menschlichen Grundwerte zählen viel für mich. ich habe momentan viel Zeit zum Nachdenken und merke, dass viele Dinge nicht mehr ganz nach menschlichen Werten passieren und ich will einen Beitrag leisten, wie das besser gelingen kann. Deshalb bin ich Botschafterin für die Lebenshilfe.
Ihr Schwager hat eine Beeinträchtigung, war das ein Grund warum Sie sich für Menschen mit Behinderung einsetzen?
Ich lerne viel im Umgang mit meinem Schwager und beobachte, dass diese besonderen Menschen oft mit einer gewissen Barriere betrachtet werden. Da ist die Mithilfe bei der Lebenshilfe unter anderem durch meine Musik etwas Selbstverständliches für mich.
Was haben Sie von Ihrem Schwager Sepp Gsenger gelernt?
Barrieren überschreiten, keine Berührungsängste haben. Menschen mit Behinderung sind viel direkter, unverblümter und einfach ehrlich. Sepp lehrte uns die Berührungsängste abzulegen. Ich versuche Menschen mit Behinderung auf Augenhöhe zu begegnen. Und merke, dass sie das wirklich sehr schätzen.
In Abtenau entsteht in der alten Gemeinde ein Lebenshilfe Wohnheim und Ihr Schwager wird dort einziehen, wie finden Sie das?
Natürlich sensationell, weil er so mehr Selbstbestimmtheit bekommt. Sicher braucht er Betreuung, aber trotzdem ist es ein wunderbarer Schritt für ihn.
Was möchten Sie den Menschen aufgrund Ihrer Lebenserfahrung mitgeben?
Ich bin draufgekommen, dass man mit Respekt auf den anderen zugehen soll, dass man nicht wertend sein soll und dass man sich auf Menschen einlassen soll. Die bewusste Kommunikation ist dabei wichtig und notwendig. Nicht zu vergessen ist Ehrlichkeit, sie ist manchmal hart, bringt dich aber weit.
Interview Trisha Rufinatscha
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