Schlenkendurchgangshöhle erforscht
Die ersten Menschen lebten am Schlenken

ein Blick in die 130 m lange Höhle.
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  • ein Blick in die 130 m lange Höhle.
  • hochgeladen von Josef Wind

Vor zwei Jahren fand auf der Burg Golling das „27. Internationale Höhlenbären-Symposium“ statt, an dem mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vielen europäischen Staaten und Malaysia teilnahmen. Ein Höhepunkt war die Exkursion in die Schlenkendurchgangshöhle, die im Grat zwischen dem Schlenken (1648 m) und dem Schmittenstein (1695 m) auf einer Höhe von etwa 1550 Metern liegt.

BAD VIGAUN. Die 130 Meter lange Höhle wurde im November 1926 oder 1928 von Jägern entdeckt. Sie wurde 1965 zum Naturdenkmal erklärt. Im gleichen Jahr begann eine Grabungskampagne, die bis 1985 dauerte. Bis zu 200 Personen waren daran beteiligt, die meist in der Halleiner Hütte untergebracht waren. Der Ertrag der Grabungen waren zig-tausende Fundstücke, großteils Knochen und Zähne vom Höhlenbären. Insgesamt wurden 34 Wirbeltierarten nachgewiesen. Dazu der Bad Vigauner Historiker Michael Neureiter: „Menschliche Spuren an Gesteinsstücken und an Knochen wurden in Frage gestellt. Dazu kam das Problem, dass das Fundmaterial der Grabungskampagne im Naturhistorischen Museum Wien verschollen war. Sebastian Krutter, Leiter des Museums auf der Burg Golling, konnte rasch erreichen, dass man sich im Naturhistorischen Museum 37 Jahre nach Abschluss der Grabungen des Problems annahm: Zwei kleine Schachteln mit archäologischem Fundmaterial wurden gefunden, weitere 175 volle Kisten mit Fossilmaterial warteten noch auf die Aufarbeitung.

Die ersten Menschen

Bei der aktuellen Ausstellung auf der Burg Golling „Eiszeit. Landschaft, Tierwelt und Mensch im klimatischen Wandel“ sind ein besonderes Highlight die rund 40.000 Jahre alten Artefakte aus der Schlenkendurchgangshöhle, die als älteste menschliche Spuren des Bundeslandes Salzburg erstmals seit ihrer Entdeckung öffentlich zu sehen sind. Michael Neureiter freut sich: „Endlich ist es fix. Die Schlenkendurchgangshöhle an der Grenze zwischen Bad Vigaun und Krispl bezeugt die ältesten menschlichen Spuren landesweit. Es beweist, dass vor 40.000 Jahren Vigauner und Krispler die ersten Menschen in Salzburg waren." Wie Sebastian Krutter betont, arbeitet das Museum Burg Golling an einem „Projekt Schlenkendurchgangshöhle“ mit einem 3D-Modell zum virtuellen Gang durch diesen Aufenthaltsort von Tieren und Menschen.

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