"Ich hoffe die Gesellschaft ist irgendwann so weit, dass es uns nicht mehr geben muss"
Die Laube hilft psychisch kranken Menschen wieder Fuß zu fassen in der Gesellschaft. Im Gespräch erklärt Alois Autischer-E.-Norman wofür die Laube steht und was für ihn der Sinn seiner Arbeit ist.
HALLEIN (thf). Psychisch kranke Menschen haben oft keine Chance mehr am Arbeitsmarkt. Ihnen wird nichts mehr zugetraut, viele Arbeiten können nicht mehr verrichtet werden. Für diese Fälle gibt es die "Laube", eine Einrichtung der Behindertenhilfe Salzburg. In Hallein befindet sich die Zentrale, in einem Industriegebäude hinter der Austrocel. Im Erdgeschoss arbeiten Menschen mit psychischen Problemen. "Wir versuchen die Personen wieder zu integrieren", erklärt Alois Autischer-E.-Norman, der Geschäftsführer. Sei es Konfektionierung, Postverpackungen, Archivierungen oder Scandienstleistungen – die "Laube" versucht eine Arbeit zu geben.
"Rückkehr in die Gesellschaft"
Die Betroffenen melden sich selbst bei der "Laube", es muss eine Diagnose vorliegen. Dann wird eine Beschäftigung gesucht, oft auch eine Wohnmöglichkeit in einem betreuten Heim. Das wichtigste Ziel für Alois Autischer ist die Rückkehr in die Gesellschaft. "Wir wollen keine Anreize schaffen, dass jemand lange hier bleibt. Wir bringen den Teil ein, den Betroffene nicht können, er muss dann können und wollen."
"Sinn ist nicht das Wachstum"
Die "Laube" habe nicht die Absicht zu wachsen, betont Alois Autischer. Andere Werte seien ihm wichtiger: Vor allem die "Gemeinwohlbilanz" des Salzburger Wirtschaftstheoretikers Christian Felber ist für die Laube wichtig. Es ist der Versuch, Glück und Wohlbefinden anstatt des bloßen Wirtschaftswachstums als Ziel einer Firma zu definieren. "Wir schauen, dass sich das Wohlbefinden verbessert. Wir begleiten die Menschen dorthin, wo sie hin wollen. Niemand muss besser werden, er muss es wollen." Auf die Frage wo er die "Laube" in Zukunft sieht: "Ich hoffe die Gesellschaft ist irgendwann so weit, dass es uns nicht mehr geben muss".
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