Schnelle Hilfe für die Nachtstunden
Es wurde nun eine Lösung im Lammertal für die notärztliche Versorgung in der Nacht gefunden.
ABTENAU (sys). 144 - ein Notruf geht abends in der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Lammertal ein: Herzstillstand, nun heißt es, schnell handeln. Die Sanitäter sind als erste vor Ort und beginnen mit der Reanimation und den Vorbereitungen für den Notarzt: "Aber bis dieser eintrifft, kann es im Lammertal schon sehr lang dauern", berichtet Bernd Petertill, stv. Landeskommandant des Salzburger Roten Kreuzes.
Laut RK-Bezirksgeschäftsführer Franz Oberauer beträgt der durchschnittliche Weg eines Einsatzes im Lammertal 49,8 Kilometer. Ist der Einsatz des Rettungshubschraubers nach einem Notfall nicht möglich, beginnt eine quälend lange Wartezeit für Patienten und Erstretter, bis in der Nacht ein Notarzt eintrifft, denn das Lammertal ist die Region im Bundesland, die am weitesten von einem notärztlichen Stützpunkt entfernt ist.
Bis jetzt, denn: "Durch die zwischen der Salzburger Ärztekammer und der Salzburger Gebietskrankenkasse beschlossene und umgesetzte Neuorganisation des Bereitschaftsdienstes sind besonders in den peripheren Regionen des Landes Nachjustierungen zur Aufrechterhaltung des flächendeckenden Notarztdienstes notwendig", beschreibt Gesundheits- und Spitalsreferent LH-Stv Christian Stöckl bei einem Informationsgespräch, "in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, dem Roten Kreuz und dem Abtenauer Bürgermeister Hans Schnitzhofer ist es gelungen, einen nächtlichen Bereitschaftsdienst für die Sonderkrankenanstalt Abtenau zu organisieren. Zusätzlich zu diesem Bereitschaftsdienst werden die Ärzte im Notfall auch als sogenannte First Responder, also Erstversorger, fungieren und damit einen wichtigen Beitrag leisten, die notärztliche Versorgung im Lammertal zu verbessern."
Sprengelarzt Norbert Stöckl gründete als Koordinator der Ärzte einen Pool, aus dem nun im Dienstrad die vier Hausärzte aus dem Lammertal und bislang sieben weitere Ärzte von 19.00 bis 09.00 Uhr den nächtlichen Bereitschaftsdienst für die Sonderkrankenanstalt Abtenau versehen und zugleich in Notfällen ausrücken: "Es hat mir imponiert, wie sich alle Beteiligten nach Kräften eingebracht haben", so Stöckl.
Die Finanzierung des Bereitschaftsdienstes von 165.000 Euro jährlich erfolgt durch das Land Salzburg. "Die Lösung stellt die medizinische Versorgung sicher und bringt Verbesserungen für die Bevölkerung im Lammertal", ist Bgm Schnitzhofer erleichtert. Für Ärzte, die außerhalb des Einsatzgebietes wohnen, wurde von der Gemeinde Abtenau ein Dienstzimmer nahe Rot-Kreuz-Stützpunkt und Sonderkrankenanstalt angemietet. Diese übernimmt dankenswerterweise die Reinigung des Zimmers und die Verpflegung des Arztes.
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