Klimawandel
Triestingtals Wälder kennen keine Hitzeferien
Unter der Zunahme der Hitzetage über 30 Grad leiden nicht nur die Menschen, sondern auch unsere Wälder.
POTTENSTEIN. Fährt man durch's Triestingtal, fallen einem auf den bewaldeten Hängen immer wieder braune Wipfel auf. Waldpädagogin Julia Machan aus Pottenstein empfiehlt hier wie auch im Ortsgebiet alternative Baumarten. "An den Straßenrändern etwa die aus Südeuropa stammenden Zürgelbäume, die Salz weit besser vertragen als Linden!"
Umdenken im Forst
"Natürlich ist es in erster Linie die durch den Klimawandel bedingte Zunahme an Hitzetagen, die dem Wald zu schaffen macht", sagt die Waldpädagogin. "Wenn es dann einmal regnet, kann das Wasser im ausgehärteten Boden kaum einsickern." Die Verdichtung des Waldbodens läge zum Teil auch an der Bewirtschaftung mit schweren Maschinen.
Die zukunftsorientierten regionalen Waldbesitzer werden angesichts der klimatischen Veränderungen bei der Forstbewirtschaftung umdenken müssen. Im Triestingtal herrschen weniger die oft zitierten problematischen Fichten-Monokulturen vor. Aber auch die hier vorherrschenden, vor Jahrzehnten künstlich geförderten Schwarzföhren-Bestände können nicht mehr adäquat auf die Klimaveränderung reagieren. Julia Machan: "Die Bäume stehen mancherorts viel zu dicht, was die Verbreitung des Pilzes "Diplodia Sapinea" beschleunigt, der das Kiefern-Triebsterben verursacht." Das geschwächte Immunsystem der Bäume macht sie dann anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer.
Als langfristige Lösung
wird man um klimaresistentere Baumarten nicht herumkommen. Douglasien etwa sind auch in unseren Breiten nicht mehr exotisch und von wirtschaftlichem Nutzen, auch der Lärche sollte höherer Stellenwert zukommen.
Ähnlich wie den Waldbäumen ergeht's deren "Verwandten" im urbanen Raum. Am Hauptplatz von Pottenstein etwa sieht man braune Blätter und ein paar dürre Äste. Hier kämpfen die Wurzeln unter Asphalt und Beton um Wasser. Wie helfen wir dem bestehenden Baumbestand? "Da haben sich in manchen Städten eigens dafür geschaffene, große, perforierte Wasserschläuche bewährt, die ringförmig um den Stamm angelegt werden und Wasser langsam einsickern lassen." Eine Lösung, der auch Bürgermeister Daniel Pongratz durchaus etwas abgewinnen kann: "Eine gute Idee, die ich mir gerne anschaue. Als Gemeinde sind wir immer um einen vernünftigen Weg bemüht. Einerseits wollen wir alle einen "grünen" Ortskern, andererseits kritisieren manche Bürger das Gießen der Pflanzen als Wasserverschwendung."
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