Doku "Bauer unser" im Kinotreff Leone
Am Sonntag, 13. November, um 20 Uhr wird die neue Dokumentation "Bauer unser" im Kinotreff Leone aufgeführt. Regisseur Robert Schabus und der Obmann der IG-Milch Ewald Grünzweil sind im Kino anwesend.
BAD LEONFELDEN. Regisseur Robert Schaubus porträtiert die österreichische Bauernschaft. So vielfältig die besuchten Bauern, übrigens durchwegs Familienbetriebe, auch sind – in einem Punkt scheint Einigkeit zu herrschen: So kann es nicht weitergehen. Eine sehenswerte Doku.
„Wachse oder weiche“ – Über Jahrzehnte war Österreichs Landwirtschaft geprägt von diesem Leitspruch. 1970 ernährte ein Bauer in Österreich 12 Menschen. 2016 kommen auf jeden Landwirten 80 Menschen. In Deutschland sind es 145 Menschen. Tausende Bauern haben aufgegeben oder wirtschaften heute im Nebenerwerb. Die verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert. Wobei die Bezeichnung „Landwirt“ in vielen Fällen nicht mehr zutreffend ist – weil viele Bauern kein Land mehr bewirtschaften, sondern Fläche in Form von Futtermitteln importieren.
„Die ganzen österreichischen Schinken sind in Wahrheit Brasilianer, weil an die Schweine brasilianisches Soja verfüttert wird,“ erklärt Benedikt Härlin von der deutschen Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Immer wieder lässt Regisseur Robert Schabus ihn und andere Agrarexperten in „Bauer unser“ zu Wort kommen. Dabei zeigt die Dokumentation gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht: Wir hören Bauern und Interessensvertreter, finden uns am Schreibtisch eines Molkereimanagers wieder, werden mit Ansichten von Agraraktivisten wie jenen einer Lobbyistin der Nahrungsmittelindustrie konfrontiert.
Regisseur Robert Schabus bleibt vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, so einhellig der Tenor – vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur: So wird es nicht weitergehen. Es läuft etwas falsch.
In der Doku wird Anhand der Figur des Bauern/der Bäuerin in Österreich – von klein bis groß, von bio bis konventionell – eine Momentaufnahme unserer Nahrungsmittelversorgung in Österreich gezeigt. Die Verbindungen reichen von der Lebensmittelproduktion bis zu den Konsumenten, auch die Rolle von Gelderverteilung und Fördermitteln wird aufgezeigt. Schnell wird klar, wie wichtig dieser Beruf für die Gesellschaft ist und welche entscheidende Rolle der Bauer/die Bäuerin noch in Österreich haben.
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