Durch Corona zu einer neuen Biersorte
Bier hat in Ottensheim eine lange Tradition. So stand am Tabor bis 1916 die Sigl Brauerei. Doch dann dauerte es fast 100 Jahre, bis 2004, ehe in Ottensheim wieder Bier gebraut wurde. Ingo Laska baute im ehemaligen Simaderhaus am Marktplatz eine Brauerei, das Thor Bräu. Thor steht für Tradition, Handwerk, Originalität und Reinheit. Seit dieser Zeit wurde das Angebot stetig erweitert. So fließt das Ottensheimer Spezial, Mühlviertler Vierkorn, Mühlviertler Landbier und weitere Spezialitäten bis weit über die Grenzen Ottensheim und des Mühlviertels hinaus durch durstige Kehlen.
Bierfans freuen sich auf eine neue Biersorte
In wenigen Tagen wird das Angebot der kleinen aber feinen Brauerei um ein Schmankerl erweitert. Im Tank der Brauerei am Ottensheimer Marktplatz entsteht gerade ein Pils Bier. Das Pils Bier mit einem Alkoholgehalt von etwa 4,8 Prozent ist die Königin unter den Bieren und es bedarf großem Gefühl beim brauen. Auch bei den Zutaten gibt es klare Vorgaben, ohne denen kein gutes Pils entsteht. „Das Pils ist ein schlankes Bier, mit einem hohen Vergärungsgrad, das heißt ein trockenes, herbes Bier. Wichtig dabei ist, dass man weiches Wasser verwendet“, so Ingo Laska. Da Ottensheimer Wasser verwendet wird, muss Laska, der sein Brauer-Handwerk in Österreich und Deutschland gelernt hat, dies durch die Maischenführung beeinflussen. Man könnte das Wasser auch aufbereiten, doch das will der Perfektionist nicht. Laska verwendet für seine Biere nur Rohstoffe aus der näheren Umgebung. So kommt der Hopfen aus Neufelden, das Malz aus Grieskirchen und das Wasser von der Ottensheimer Ortswasserleitung. „Das ist für meine Strategie besonders wichtig“, so Laska. Laska wollte nicht irgend ein 08/15-Bier brauen, sondern eines, dass auch Jüngere anspricht. Viele trinken ein Craft Bier, ein hopfig-aromatisches Bier und diese Geschmacksrichtung möchte Laska erreichen.
Die Herstellung eines Pils Bieres erfordert viel Erfahrung
Die Herstellung eines Pilsbieres dauert etwa sechs bis acht Wochen und ist mit großer Erfahrung verbunden. Man muss den Zeitpunkt der Gärung genau erwischen, sonst baut sich das Hopfenaroma zu stark ab. Laska will, dass das Bier nicht zu rund wird, wie es in der Fachsprache heißt, sondern es soll hopfig schmecken und das Hopfenaroma gut erkennbar sein.
Dass es in Ottensheim künftig ein Pils Bier geben wird ist der Coronakrise zu verdanken. „Ich habe in dieser Zeit viel nachdenken können und da ist diese Idee geboren“, so der 50-Jährige, der am Ottensheimer Marktplatz auch ein kleines Lokal betreibt, wo es wie auch am Freitagmarkt seine Biere zu degustieren gibt.
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