Corona-Krise
Erleichterung über Ende des Schul-Lockdowns in Urfahr-Umgebung

Das BORG-Projekt "Artig" soll heuer trotz der Corona-Krise über die Bühne gehen. | Foto: BORG Bad Leonfelden
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Erleichterung über Ende des harten Schul-Lockdowns. Der Schichtbetrieb wird differenziert gesehen.

URFAHR-UMGEBUNG. Die Volksschulen kehren nach den Semesterferien am 15. Februar zum Präsenzunterricht zurück. Der wochenlange Schul-Lockdown schlägt sich bereits auf die Psyche vieler Schüler und auch Eltern leiden. "Den Eltern geht die Luft aus", bringt es Tanja Weigl, die Obfrau des Elternvereins der Volksschule Schweinbach, auf den Punkt. Das zeige sich auch daran, so Weigl, dass 60 Prozent der Schweinbacher Volksschüler trotz des Distance-Learnings in den Klassen sitzen. Das ist wiederum für die VS-Lehrer eine Belastung: Sie müssen diese Kinder betreuen, Lernpakete für alle Kinder zusammenstellen und zusätzlich Videostunden abhalten. "Einzelne Lehrer machen Videounterricht nur, um nicht den Kontakt mit den Kindern völlig zu verlieren", weiß Tanja Weigl.

Auch in der Mittelschule Gallneukirchen kamen während des Lockdowns regelmäßig 15 bis 20 Prozent der Schüler in die Klassen, bestätigt die Schulleiterin Margit Leitenbauer. Die Unter- und Oberstufenschulen gehen ja nach den Semesterferien zum Schichtbetrieb über (siehe Informationen weiter unten). "Die Anwesenheit ist für Kinder, Lehrer und Eltern gleichermaßen wichtig, auch wenn es nur ein Schichtbetrieb ist", sagt Margit Leitenbauer.

Soziale Isolation

Was immer mehr zum Problem wird, ist die soziale Isolation der Schüler. Freundschaften schließen, sich austauschen oder Grenzen ausloten, ist insbesondere für Heranwachsende wichtig. "Schule ist mehr als der Erwerb von Wissen und Kompetenzen", sagt Josef Enzenhofer, Direktor des BORG in Bad Leonfelden. Der Lernbereich konnte im BORG durch Lernplattformen und digitale Tools weitgehend abgedeckt werden. Aber das ersetze nicht den zwischenmenschlichen Austausch. Enzenhofer: "Noch vor einem Jahr wäre es nahezu unvorstellbar gewesen, dass sich Schüler regelrecht auf Schularbeiten freuen." Das sei in den vergangenen Monaten die einzige Möglichkeit gewesen, dass sich Schüler treffen. Aber auch Schulveranstaltungen, wie Weihnachtsfeiern, Sportturniere oder Schulbälle gehen den BORG-Schülern ab. "Vor allem das Fehlen der Sportwoche zum Kennenlernen in der ersten Klasse und der rasche Einstieg ins Distance Learning haben zu einer mangelnden Ausbildung des Wir-Gefühls in diesem Jahrgang geführt", sagt der BORG-Direktor. 

"Schichtbetrieb erzeugt Druck"

Nicht ganz zufrieden mit dem Schichtbetrieb nach den Ferien ist die BORG-Schulsprecherin Aurora Mazzuca: "Wir hatten das schon einmal. Schichtbetrieb erzeugt viel Druck und Stress und sorgt für Verwirrung bei den Schülern." Bei einem Schichtbetrieb sei es noch schwieriger als beim Distance Learning, Ordnung und Struktur zu halten. Das Positive daran sei, dass sich die Schüler zumindest zweimal in der Woche sehen. Denn gerade Jugendliche und junge Erwachsene würden stark unter der sozialen Isolation leiden, so Mazzuca. Neben der schlechten Laune der Jungen komme es zu Hause öfter mal zu Differenzen, zum Beispiel mit den Eltern.

Folgende Corona-Regeln für die Schulen hat die Bundesregierung am 1. Februar bekanntgegeben:

• Die Volksschulen kehren nach den Semesterferien, in Oberösterreich am 15. Februar 2021, in den Präsenzunterricht zurück – fünfmal in der Woche. Für den Besuch des Unterrichts ist allerdings ein negativer Corona-Test erforderlich. Daher sollen alle Schülerinnen und Schüler mit einem Selbsttest getestet werden. Montag und Mittwoch werden die Testtage sein und gewährleisten, dass alle gleichzeitig getestet werden.

• Die Unterstufen- und Oberstufenschüler sowie Berufsschüler haben auch ab 15. Februar Schichtbetrieb. Ein Teil der Schüler wird Montagfrüh getestet und ist dann Montag und Dienstag in der Schule. Der zweite Teil der Schüler kommt am Mittwoch, wird getestet und dann Mittwoch und Donnerstag unterrichtet. Am Freitag ist für alle Distance-Learning vorgesehen.

• Volksschüler sollen ab sofort einen Mundnasenschutz (MNS) tragen und können diesen nach dem Hinsetzen wieder abnehmen. In der Unterstufe soll der MNS auch während des Unterrichts getragen werden, in der Oberstufe ist die FFP2-Maske vorgeschrieben. Auch Maskenpausen seien vorgesehen.

• Statement von Bildungsminister Heinz Faßmann bei der Pressekonferenz: "Was ich nicht möchte ist, dass getestete und ungetestete Kinder gemeinsam in der Klasse sitzen. Wer nicht möchte, dass sein Kind getestet wird, der soll es zu Hause lassen."

• Infos zur Corona-Entwicklung in Urfahr-Umgebung: meinbezirk.at/4258002

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