Maibaumstehlen
Erwischt es heuer den Linzer Maibaum?

Foto: Gemeinde Engerwitzdorf
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Zuletzt stahlen Puchenauer 2009 den Linzer Baum, der heuer von Neukirchen an der Vöckla bewacht wird.

URFAHR-UMGEBUNG (fog). Egal ob in den stadtnahen Speckgürtel-Gemeinden oder in den Linz-ferneren Gemeinden – Maibaumdiebstähle haben in Urfahr-Umgebung interessanterweise Tradition.
Im Vorjahr ist es beispielsweise der Landjugend Altenberg gelungen den Maibaum auf dem Ortsplatz in Schweinbach (Gemeinde Engerwitzdorf) zu stehlen. Am Samstag, 27. April, um 17 Uhr kommt er retour. Die Engerwitzdorfer Vereine organisieren das Fest und der Erlös aus den Einnahmen geht an den Verein "Helfen im Ort". Natürlich darf eine "Gerichtsverhandlung" mit anschließender Verurteilung nicht fehlen. "Wir haben keine Angst vor der Gerichtsverhandlung", sagt Daniel Schöffl von der Landjugend Altenberg, "weil der Baum nicht bewacht war". Bei solchen "Gerichtsverhandlungen", von denen man nicht weiß, wie lange es sie gibt, ist der "gutmütige Spott im Vordergrund", sagt Volkskundlerin Elisabeth Schiffkorn. "Niemand wird ernsthaft gedemütigt. Es ist eine Win-win-Situation", so die Puchenauerin. Bevor die rund zehn Landjugendlichen aus Altenberg zuschlugen, spionierten sie die Umgebung aus. Rein händisch, mit einer Winde und dann mit "Schwalbeln", legten sie den Baum um.

Zwölf Bäume sind Rekord

Den oö. Rekord stellten im Jahr 2012 die Mitglieder des Vereins "Stammkiste" in Engerwitzdorf auf. Philipp Rittberger & Co stahlen zwölf Maibäume in drei Nächten. Einen riesigen Medienrummel gab es damals um die "Stammkiste", welche die Bäume bei der Biogasanlage in Schweinbach aufstellte. Darunter war auch der begehrte Baum aus der Nachbargemeinde Gallneukirchen. Während die Engerwitzdorfer Maschinen zum Maibaumstehlen verwendeten, gingen die Puchenauer in ihrem Rekordjahr 1990 ganz traditionell vor. Acht Stämme stellten sie auf der Puchenauer Golfplatzwiese auf.

Linzer Baum begehrt

Die begehrteste aller Trophäen unter den Maibaumdieben ist wohl der Linzer Maibaum. Übrigens: Heuer kommt er aus Neukirchen an der Vöckla in die Landeshauptstadt. Ihn zu stehlen, bedeutet wohl das meiste Aufsehen und den größten Medienrummel. 2009, genau vor zehn Jahren, ist den Puchenauern dieses Husarenstück gelungen. Unter ihnen die größten Meisterdiebe, die legendären Ganser-Brüder. 2009 ärgerte sich der damalige Bürgermeister Franz Dobusch maßlos darüber. Anfangs weigerte er sich sogar, den Baum auszulösen. Auch in einem "Neuner-Jahr", genauer gesagt im Jahr 1979, waren es ebenso die Puchenauer, die in der Landeshauptstadt zuschlugen. Das war überhaupt das erste Mal, dass es jemandem gelungen war, den Linzer Maibaum zu stehlen.
Verwegene Maibaumdiebe kommen auch aus dem Raum Reichenau und Schenkenfelden. Die sogenannten "Maibaum-Piraten" holten sich den Baum der Landeshauptstadt 2008. Eine Polizeistreife des damaligen Postens in der Ontlstraße ließ die Flüchtenden mit ihrer Beute gnädigerweise passieren.

Zur Sache:

In Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich hat die Landjugend OÖ vor ein paar Jahren eine digitale Maibaumlandkarte erstellt. Die Ergebnisse der Befragung im ganzen Land wurden im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) veröffentlicht und können dort von Interessierten nachgeschlagen werden. Dabei wird sichtbar, wie unterschiedlich die Regeln in den einzelnen Gemeinden und Ortschaften gehandhabt werden. Die Maibaumlandkarte soll Streitereien vermeiden: www.doris.at/themen/kultur/maibaum.aspx. Laut der Volkskundlerin Elisabeth Schiffkorn wirkt sich die Maibaumlandkarte bereits positiv aus. "In manchen Gemeinden, wie zum Beispiel Puchenau, ist die Maibaum-tradition nie gerissen. Da war es nie ein Problem. Aber in einigen Gemeinden wurde die Tradition durch die Maibaumlandkarte wiederbelebt."

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