Trickbetrüger
Falsche Polizisten treiben in Urfahr-Umgebung ihr Unwesen

Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und holen in Uniform Geld, Schmuck oder Wertsachen von ihren Opfern ab. | Foto: BezirksRundSchau
  • Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und holen in Uniform Geld, Schmuck oder Wertsachen von ihren Opfern ab.
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  • hochgeladen von Gernot Fohler

In letzter Zeit häufen sich laut Polizei Fälle, bei denen Trickbetrüger ihre Hände im Spiel haben.

URFAHR-UMGEBUNG. Normalerweise wäre jetzt die Hochsaison bei den Dämmerungseinbrüchen, aber das ist laut Urfahraner Polizei derzeit nicht das Hauptproblem. Denn im Bezirk gab es in den vergangenen Monaten ungefähr 10 bis 15 Trickbetrugsversuche. "Bei 90 Prozent bleibt es auch bei den Versuchen", sagt Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer. Die meisten Leute würden auf die Tricks nicht hereinfallen, meint der Kommandant, und wahrscheinlich gebe es nicht wenige, die einen Betrugsversuch gar nicht der Exekutive melden. "Wir gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus."

Dennoch werden täglich meist ältere Personen mittels Anruf, SMS oder WhatsApp kontaktiert. Beliebt sind Tricks, wie zum Beispiel der falsche Neffe, der nach einem Verkehrsunfall dringend Geld benötigt und dieses von einem Freund abholen lassen will.
Im Trend sei auch der falsche Polizist, der Geld, Schmuck oder Wertsachen abholen will, um diese vor vermeintlichen Einbrechern in Sicherheit zu bringen. Zwischen Feldkirchen und Steyregg sowie von der Donau bis hinauf zur Grenze in Bad Leonfelden – Trickbetrüger lassen keine Region aus. Von der Polizei ertappt wurden zuletzt Inder, die Hochdeutsch sprechen konnten.

Pensionisten Achtung!

Im Fokus dieser Kriminellen sind vor allem Personen ab 65 Jahren. Die Verbrecher filtern ältere Menschen anhand von Vornamen in Telefonbüchern heraus. Ein kapitaler Betrugsfall gelang in Urfahr-Umgebung vor Kurzem mit dem Trick des falschen Polizisten. "Dem Betrüger wurde ein hoher fünfstelliger Euro-Betrag überwiesen", berichtet Pilgerstorfer. Das Landeskriminalamt registrierte im Jahr 2022 eine Schadenssumme von fünf Millionen Euro in Oberösterreich durch Trickbetrüger. Der Bezirkspolizeikommandant rät Leuten, die von vermeintlichen Betrügern kontaktiert wurden, sofort die Polizei zu verständigen. "Nicht zögern und ohne Schamgefühl die Telefon-Notruf-Nummer 133 wählen." Die Polizei setzt aktuell viel auf Präventionsarbeit und hat Erfolg damit. Sie bietet eigene Kurse zum Thema an. Für Senioren- und Pensionistenvereine gibt es den Vortrag "Gemeinsam sicher in den besten Jahren", der kostenlos ist. Eigens geschulte Polizisten halten diese Vorträge in Clublokalen. "Vereinsobleute sollten die Gelegenheit nützen und sich am Bezirkspolizeikommando unter der Telefonnummer 059133/4330-100 einen Kurstermin vereinbaren", betont Erwin Pilgerstorfer.

Die verschiedenen Betrugsmaschen:

• Der falsche Neffe, die falsche Nichte, die nach einem Verkehrsunfall dringend Geld benötigt und dieses von einem Freund/Freundin abholen lassen will.
• Der falsche Polizist, der Geld, Schmuck und Wertsachen abholen will, um diese vor vermeintlichen Einbrechern in Sicherheit zu bringen.
• Die falsche Tochter, die ihr Handy verloren hat und nun mit einer anderen Telefonnummer erreichbar ist, sodass der Betrüger die Mutter kontaktieren kann, um ihr Geld herauszulocken.
• Der falsche Paketzusteller, der mitteilt, dass ein Paket zugestellt werden würde, um so in Kontakt mit dem Opfer zu kommen.
• Falsch zugesandte E-Mail-Nachrichten von Staatsanwälten, Versicherungen, Polizeidirektionen, Interpol, Finanzamt oder sonstigen Behörden, die durch verschiedene Nötigungen Geld verlangen.

Prävention:

• Bei Veranstaltungen der Polizei sorgen geschulte Beamte für aufschlussreiche Infos und persönliche Beratungsgespräche.
• Vortrag "Gemeinsam sicher in den besten Jahren" der Polizei in den Clublokalen der Senioren und Pensionisten; Anfordern: 059133/4330-100 Bezirkspolizeikommando Gallneukirchen

Tipps:

• Gesundes Misstrauen!
• Legen Sie bei derartigen Gesprächen auf – ja nicht zurückrufen!
• Löschen Sie kommentarlos verdächtige E-Mails!
• Rufen sie Ihre Neffen, die angeblich angerufen haben, zurück, um sich abzusichern!
• Geben sie auf keinen Fall persönliche oder Bankdaten bekannt!
• Kontaktieren sie die Polizei: Tel. 133!

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