Geht es mit Feldkirchner Badeseen weiter?
FELDKIRCHEN/ASCHACH. Bei den Feldkirchner Badeseen sind die Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser voll im Gange. Laut dem jetlake-Chef Stefan Kastner war die Überschwemmung hier um einen halben Meter höher als im Jahr 2002, fließend einen Meter. Das größte Problem: Der Schlamm. "Die 35.000 Quadratmeter des Freizeitgeländes sind mit einer 40 Zentimeter Schlammschicht bedeckt", sagt Kastner, der sich am meisten darüber ärgert, dass es keine Vorwarnung gab. Der jetlake-Chef: "Wir sind am Sonntag in der Früh noch belächelt worden, als wir mit dem Ausräumen begonnen haben. Wir haben uns primär auf den Wasserskilift konzentriert. Die Gastronomie haben wir vernachlässigt, weil wir nicht gewarnt wurden. " Die ganze Elektronik beim Wasserskilift sei abgebaut worden, dafür seien Kühlvitrinen und noch vieles mehr abgesoffen. "Im Mostvierterl haben wir den Kampf um 30 bis 40 Zentimeter verloren", so Kastner. Bis Montag um 22 Uhr konnten sie das Wasser fernhalten.
Auch der Feldkirchner Bürgermeister Franz Allerstorfer ärgert sich. Eine Anfrage von ihm beim Donaukraftwerk Aschach, wieviel Wasser zu erwarten sei, wurde mit den Worten erwidert: "Ich darf nicht sagen, wieviel durchkommt, selbst wenn Sie der Kaiser von China sind". Es sei immer von einem "physikalischen Phänomen" die Rede, weshalb es vor allem in Goldwörth, Walding und Feldkirchen so zurückgestaut habe. Allerstorfer: "Diese Obergescheiten halten uns für deppert." Der Bürgermeister sieht auch nicht ein, weshalb es eine Zweiklassengesellschaft beim Hochwasserschutz gibt: "Sind die Reichen in Alt-Urfahr mehr wert als wir."
Die heurige Badesaison ist gelaufen. Durch den Schlamm werden die Seen mindestens im heurigen Jahr trüb bleiben. Der Dreck so deshalb so schlimm, weil das Hochwasser an den Feldkirchner Badesseen, im Gegensatz zu 2002, ein durchgehender Strom war. "Der Seegrund ist mit 50 Zentimeter Schlamm bedeckt", sagt Manfred Friesenbichler vom Tauchzentrum non dubitare. Für den jetlake, das Tauchzentrum und die Gastronomie am See ist die Situation existenzbedrohend. Das Thalhammer’s, das gerade das 5-Jahresjubiläum gefeiert hat, hat alles verloren. "Wir haben sehr viel Herzblut hineingesteckt. Wir haben aus einem kleinen Buffet ein Restaurant gemacht", sagt Robert Thalhammer. Er beschäftigt zwölf Mitarbeiter und viele Aushilfskräfte. Auch das Tauchzentrum hat drei Mitarbeiter. Von der Seite des Landes Oberösterreich haben die Unternehmer noch keine Antwort über einen Sanierungsplan erhalten. "Wie hoch werden die Betriebe vom Katastrophenfonds gefördert" ist eine Frage oder "Werden die Seen überhaupt geschlossen?". Die Unternehmer warten auf eine Grundsatzentscheidung, wie es weitergeht.
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