Generalkonferenz diskutierte Wert und Wirtschaftlichkeit in Gallneukirchen
42. Kaiserswerther Generalkonferenz zu Gast in Gallneukirchen
Internationale Mitglieder aus zwölf Ländern diskutierten die Marke „Diakonie“.
GALLNEUKIRCHEN. "Diakonie eine starke Marke?! Zwischen Wertorientierung und Wirtschaftlichkeit" lautete das Thema der 42. Generalkonferenz der Kaiserswerther Generalkonferenz, die Ende September auf Einladung des Diakoniewerks und Präsidentin Rektorin Christa Schrauf in Gallneukirchen stattfand. Die OÖ. Landessonderausstellung 2015, die Soziale Arbeit per se in den Mittelpunkt rückt und aktuell im Haus Bethanien in Gallneukirchen stattfindet, bildete den perfekten Rahmen für eine Konferenz dieses Formats.
„Zu unserem Selbstverständnis gehört, dass wir in einer Zeit, in der unzählige Menschen Krieg, Terror und Gewalt zu entkommen versuchen, unseren Beitrag zur Nächstenliebe leisten, indem wir flüchtlingsfeindlichen Parolen widersprechen und mit unseren Möglichkeiten konkrete, diakonische Hilfe leisten“, so begrüßte Schrauf die 130 Teilnehmenden aus zwölf Ländern.
Neuwahl und Vorträge
Die Vollversammlung bestätigte die in den Regionen gewählten Präsidiumsmitglieder für die kommenden sechs Jahre. Einstimmig wurde die Schwesternschaft Ushirika wa Neema aus Tansania als neues Mitglied der Kaiserswerther Generalkonferenz aufgenommen.
Zum Thema "MenschenPflege – Pflegeethik und christliches Menschenbild" sprach Ulrich Körtner. „In Medizin und Pflege haben alle Menschen Anspruch auf unsere Zuwendung, ob sie nun reich oder arm sind, ob sie einen österreichischen Pass haben oder nicht, ob sie an den Gott der Christen, der Muslime oder an gar nichts glauben. Alle haben sie das gleiche Anrecht auf unsere Achtung und unseren Respekt“, betonte der Wiener Theologe und Medizinethiker.
Der norwegische Ökonom Torger Reve hinterfragte in seinem Vortrag über "Diakonische Institutionen: Nachhaltige Werte in einer marktorientierten Wirtschaft", ob konfessionelle Einrichtungen per se bessere Pflege bieten würde und lieferte mit einem Test diakonischer Exzellenz einen Fragekatalog zur Prüfung der Leistung diakonischer Einrichtungen. „Go the extra mile“, forderte Prof. Reve. Best-Practice-Beispiele aus den Häusern der Generalkonferenz unterstrichen das Motto der Generalkonferenz.
Der Bischof der lutherischen Kirche in Österreich, Michael Bünker, und Klára Tarr Cselovszky, Abteilungsleiterin Außenbeziehungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn, leiteten Bibelarbeiten auf der Generalkonferenz. Die Predigten der Gottesdienste hielten der Direktor der Diakonie Österreich Michael Chalupka sowie der geistliche Oberkirchenrat der lutherischen Kirche in Österreich Karl Schiefermair. Die Generalkonferenz empfing Grußworte von der Generalsekretärin Eurodiaconia Heather Roy, Diakonisse Ulrike Kellner, Vorstandsmitglied DIAKONIA Weltbund, sowie von Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik Diakonie Deutschland. „Wir wollen Diakonie gestalten und uns nicht auf die Rolle des karitativen Lückenbüßers für einen an mancher Stelle versagenden Sozialstaat reduzieren lassen“, betonte Loheide.
Zur Kaiserswerther Generalkonferenz
Die Kaiserswerther Generalkonferenz ist ein Verbund von über 100 Diakonissenhäusern, diakonischen Gemeinschaften und Diakoniewerken aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Dem Präsidium der KGK gehören an: Rektorin Mag. Christa Schrauf (AT), Diakonisse Terttu Pohjolainen (FI), Oberin Rollaug Waaler (NO), Direktor Marek Londzin (PL), Schwester Melinda L. Lando (Nordamerika), Stiftspropst Jürgen Stobbe (D-Nord), Ltd. Sr. Diakonisse Anke Frickmann (D-West), Ltd. Sr. Roswitha Buff (D-Süd), Personalvorstand/Oberin Pfr.in Dr. Gundula Grießmann (D-Ost),Prokurist Karsten Stüber (D-Ost), Theol. Vorstand Pfr. Klaus Riesenbeck (D-West) Rektorin Pastorin Annette Goll (F); KR Dr. Christine-Ruth Müller (Generalsekretärin).
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