Jagdleiter Allerstorfer
"Hundehalter haben oft zu wenig Kontrolle"
Feldkirchens Jagdleiter Franz Allerstorfer im BezirksRundSchau-Interview:
FELDKIRCHEN. Die Hetzjagd eines Hundes am Badesee 1 in Feldkirchen, bei der drei Rehe gegen einen Zaun preschten und verendeten, sorgte nicht nur bei Tierfreunden für Aufgebrachtsein – wir berichteten. Die Hundehalterin verletzte nicht nur die Leinenpflicht, die am Seegelände besteht. Sie informierte danach weder Polizei noch Jäger und verschwand.
Was sagen Sie zu dem Vorfall?
Franz Allerstorfer: Ich selbst war am See nicht dabei. Aber mir fällt auf, dass die Zahl der Hundehalter, die zu wenig Kontrolle über ihr Tier haben, immer größer wird. Daher ist die Leinenpflicht so wichtig. Es mangelt heutzutage nicht selten an der Erziehung der Hunde. Jagdhunde werden zum Beispiel drei Jahre lang ausgebildet. Den Hundebesitzern ist es oft egal, ob ihre Vierbeiner zum Beispiel einem Hasen nachjagen. Es fehlt ihnen teils an Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und Respekt vor dem Wild. Durch solche Vorfälle wird der Ruf aller Hundehalter beschädigt.
Seit wann gibt es Rehe direkt am Badesee?
In den Auen rund um das gesamte Seegelände gab es schon immer Wildtiere.
Warum soll man Hunde an der Leine führen?
Gerade jetzt im Winter befindet sich das Wild in einer Ruhephase, die Nahrungssuche ist eingeschränkt. Der Stoffwechsel ist bei Wildtieren auf ein Minimum reduziert. Durch das Aufscheuchen wird der Stoffwechsel hinaufgefahren und der Energiebedarf steigt enorm. Manches Wildtier überlebt dann den Winter nicht.
Haben Sie das Gefühl, dass sich immer weniger Leute an die Leinenpflicht halten?
Ja, schon. Es gibt aber heute viel mehr Hunde als früher. Sie werden als Familienmitglied betrachtet oder sind ein Partnerersatz.
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