Kurse für angehende Maibaumdiebe
BEZIRK (fog). "Wir wollten einen Maibaum fladern, aber haben nicht gewusst wie das geht", sagt Stefan Landl von der Landjugend Zwettl. Daher holte sich die Landjugend, die großen Wert auf das Brauchtum hält, Spezialisten. Zwei Kurse wurden vor Kurzem in Lichtenberg und Alberndorf abgehalten. Einmal musste bei der Übung der Maibaum aus einem Betonloch und das andere Mal aus einem Erdloch gestohlen werden, nur mit einer Winde und sogenannten "Schwalbeln".
Maibaumlandkarte
Die Landjugend OÖ veröffentlicht sogar eine Maibaumlandkarte. Den oö-weit gibt es verschiedenste Traditionen rund um den Maibaum – angefangen bei der Beschaffung, dem Schmücken mit Kränzen, dem Aufstellen und Bewachen, über die sensiblen Riten des Stehlens.Nach wie vor ist das Maibaumstehlen für alle Beteiligten eine brisante Angelegenheit. Nicht nur, dass dies für die Bestohlenen ein "Angriff" auf die Ehre bedeutet. Auch was die Regeln für das Stehlbrauchtum betrifft, gibt es unterschiedlichste Auslegungen der Gepflogenheiten.
Eine generelle Regelung ist zwar kaum umzusetzen und würde dem Brauchtum wohl auch einiges an Reiz nehmen. Trotzdem möchte die Landjugend Oberösterreich versuchen, die Grundregeln in den einzelnen Regionen und Gemeinden zu erfassen und zu dokumentieren. Aus diesem Grund wird eine Befragung zum Thema Maibaumbräuche durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung werden in einer Maibaumlandkarte - verbunden mit DORIS- (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System) veröffentlicht um sie für alle Interessierte zugänglich zu machen.
All jene Vereine und Gruppen, die in ihren Gemeinden einen Maibaum aufstellen, können sich an der Umfrage beteiligen: Zu finden ist der aktuelle Fragebogen unter http://www.ooelandjugend.at.
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