Mühlviertler beim größten Zirkusfestival der Welt

LINZ/HELLMONSÖDT/PARIS. Letzte Woche fand in Paris das größte Zirkusfestival der Welt statt. Mit dabei waren erstmals in der 34-jährigen Geschichte des Festivals vier Oberösterreicher. Aus über 800 Bewerbern wurden Christoph und Manuel Mitasch sowie Daniel Ledel und Dominik Harant ausgewählt am „Festival Mondial du Cirque de Demain“ teilzunehmen. Als Draufgabe konnte das Team direkt im Zirkuszelt einen neuen Weltrekord mit 13 Keulen aufstellen.

Die Brüder Mitasch sind schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich im In- und Ausland aktiv. Vor kurzem wurde das Duo um zwei weitere Weltklasse Jongleure erweitert. Daniel Ledel und Dominik Harant packte einst das Jonglierfieber bei einem Workshop der Brüder Mitasch. Seitdem haben sie sich durch intensives Training ebenso an die Weltspitze hochgearbeitet. Gemeinsam bilden die vier nun das Team „Jonglissimo“ mit dem sie als das derzeit technisch beste Jonglier- Team der Welt gelten. Gemeinsam halten sie derzeit aktuell 9 Weltrekorde und haben in der Vergangenheit schon über 20 Weltrekorde gebrochen.

In Paris trat Jonglissimo mit der brandneuen Produktion „Nightlight“ auf. Dabei werden mit überdimensionalen leuchtenden Rohren unterschiedliche Räume auf der Bühne geschaffen. Jeder Raum wird durch einen eigenen Jonglier- und Musikstil belebt. Die Nummer besticht durch die neueste Generation von computergesteuerten und zur Musik synchronisierten Leuchtrequisiten. Zur Bewältigung der Komplexität der über 5000 Leuchtanweisungen wurde eine Spezial-Software entwickelt. Highlights sind die perfekte virtuose Synchron-Routine zu Musik von David Garrett und das weltweit einzigartige 18-Keulen-Finale.
Nightlight ist eine optisch extrem ansprechende Nummer, da sie komplett im Dunkeln stattfindet und nur das Licht der Keulen für eine magische Ausleuchtung der Bühne sorgt. Ganz anders als viele der klassischen Zirkus- und Akrobatiknummern. Ein Zuschauer aus Paris meinte dazu: „Eure Show ist fantastisch! Das sieht wie ein visuelles Feuerwerk aus.“
Die Jury in Paris war mit Artisten und Zirkusdirektoren aus Australien, Belgien, Canada, China, England, Frankreich, Russland, Ungarn und USA prominent besetzt. Die Künstler selbst kamen aus 16 verschiedenen Nationen. Heuer war erstmals auch ein österreichisches Team vertreten. Somit wurde auch die österreichische Fahne beim traditionellen Fahneneinzug geschwungen.
Trotz zwei perfekten Shows und Standing Ovations gingen die Medaillienerwartungen der Österreicher für viele überraschend nicht in Erfüllung. Vielleicht liegt es daran, dass die Österreicher als einzige Teilnehmer keine große Zirkusschule und Management im Hintergrund haben. Die Oberösterreicher haben auf alle Fälle ein kräftiges Lebenzeichen in der Zirkuswelt gesetzt und bereits jetzt weitere Angebote für Zirkusfestivals in China, in der Schweiz und in Deutschland erhalten.