Internationales Ranking
Rottenegg zählt zu den ärgsten Ortsnamen Europas
Über die Ortstaftel "Fucking" amüsierten sich viele über Jahre. Auch die Ortschaft Rottenegg sorgt für Lacher.
ST. GOTTHARD/ROTTENEGG/LINZ. Dass die Ortschaft Rottenegg (Gemeinde St. Gotthard) internationalen Bekanntheitsgrad hat, ist vermutlich vielen Einheimischen gar nicht bewusst. Vom Englischen ins Deutsche übersetzt, heißt "rotten egg" soviel wie "faules Ei". Vor allem im englischsprachigen Raum finden das viele äußerst witzig. Auf der Homepage der irischen Ausgabe der Zeitung "The Sun" sind 14 europäische Urlaubsdestinationen mit den heftigsten oder grauenvollsten (engl. rude, awfull) Namen angeführt. Rottenegg ist in diesem Namen-Ranking sogar auf Platz eins (siehe Bild unten). Weiters steht in einem Nebensatz: "..bekannt für die frische Bergluft".
Die Ortschaft "Fucking" im Bezirk Braunau scheint in dieser Liste nicht mehr auf. Die Gemeinde Tarsdorf, zu der Fucking gehört, änderte den Ortsnamen per 1. Jänner 2021 auf "Fugging". Die Ortstafeln im Innviertel wurden immer wieder gestohlen, beschmiert, fotografiert und auf Social-Media-Kanälen verbreitet. Eine der alten Ortstafeln hat seinen Platz im "Haus der Geschichte Österreich" am Wiener Heldenplatz.
Rotteneck? Kein Thema
Einen "Tourismus", wie einst in Fucking, hat es in Rottenegg nie gegeben. Kaum ein Besucher stellt sich zur Ortstafel beziehungsweise macht davor ein "Selfie". In der Gemeinde St. Gotthard wurde bis dato nie über eine Namensänderung diskutiert. Eine Korrektur, zum Beispiel auf "Rotteneck", war nie ein Thema, wie Amtsleiter Reinhard Nimmervoll bestätigt. "Bei uns sind zum Glück nie Ortstafeln gestohlen worden. Als Fucking auf Fugging änderte, haben wir spaßhalber auf Facebook gepostet, wir tauschen mit euch das 'gg', wenn ihr uns das 'ck' gebt."
Häufig angesprochen
Dennoch: Der Rottenegger Karl Luckeneder ist auf seinen Bahnreisen häufig auf den witzigen Ortsnamen angesprochen worden. "Als meine Schwester nach Bayern übersiedelt ist, sind die Freunde aus dem Nachbarland fast am Boden gelegen vor Lachen, als sie hörten, dass wir aus Rottenegg sind." Lehrerin Sandra Diendorfer, ebenfalls aus Rottenegg, wurde mal von einer schwedischen Austauschstudentin auf das "faule Ei" aufmerksam gemacht.
Irischer Pub-Chef ist Rottenegg-Fan
Einer der größten Fans von Rottenegg ist der Chef des "Chelsea Pub" in Linz, Kieran Bates. Der Ire, der seit Ende der 90er-Jahre in Linz lebt, hat sich für sein Pub sogar die Ortstafeln "Fucking", "Windpassing" und eben "Rottenegg" nachmachen lassen, übrigens in der Druckerei in Ottensheim. Bates sammelt in einem eigenen, bereits dicken Ordner, alles über witzige Ortsnamen, vor allem Zeitungsartikel, viel natürlich über Fucking. Seit ihm seine Mutter vor vielen Jahren ein Buch über "Signspotting" geschenkt hat, lässt ihn das Thema nicht mehr los. Er wird oft von Touristen aus Großbritannien auf die Ortstafeln im Pub angesprochen. "Die können es nicht glauben, dass es diese Namen wirklich gibt." Ob Bates den Rotteneggern rät, ihren Namen zu ändern? "Auf keinen Fall. Es muss nicht alles so ernst sein im Leben." Der Ire geht auch oft wandern in der Region. Er schätzt das Große Rodltal sehr, vor allem im Winter. Den Besuch in Fucking habe er verpasst. "Das ist sich leider knapp nicht mehr ausgegangen."
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