AK-Kinderbetreuungsatlas 2023
Situation im Bezirk Urfahr-Umgebung hat sich leicht verbessert
Das Bildungs- und Betreuungsangebot in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten hat sich für berufstätige Eltern gegenüber dem Vorjahr in Oberösterreich kaum verbessert – vor allem im ländlichen Raum. Das zeigt eine aktuelle IFES-Erhebung im Auftrag der AK Oberösterreich. Im Bezirk Urfahr-Umgebung ist immerhin die Zahl jener Gemeinden, die vollzeittaugliche Kinderbildungs- und -betreuungsplätze anbieten, im Vergleich zum Vorjahr von neun auf zehn gestiegen. Drei Gemeinden sind neu in die Top-Kategorie aufgestiegen: Haibach, Ottenschlag und Reichenau schafften den Sprung von B auf 1A.
URFAHR-UMGEBUNG. Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas bietet die Arbeiterkammer Oberösterreich einen umfassenden Überblick über das Angebot an Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreichs Kindergärten, Krabbelstuben und der Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder, wie zum Beispiel im Hort. Im Auftrag der AK hat das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) die Daten erhoben und ausgewertet. Vier Kriterien sind für die Gesamt-Kategorienbildung besonders wichtig, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen: der Umfang der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres. Zudem wurde das Angebot nach drei Altersgruppen (Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige, Volksschulkinder) aufgeschlüsselt. Gemeinden konnten somit maximal zwölf Kriterien erfüllen.
Zuwachs bei den 1A-Gemeinden
Gemeinden, die mindestens elf der zwölf definierten Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinde eingestuft. Diese höchste Einstufung haben im Bezirk Urfahr-Umgebung heuer folgende zehn Gemeinden erreicht: Engerwitzdorf, Feldkirchen, Gallneukirchen, Haibach, Hellmonsödt, Herzogsdorf, Ottenschlag, Ottensheim, Puchenau und Reichenau. Die Gemeinden Haibach, Ottenschlag und Reichenau konnten insbesondere das Betreuungsangebot für Kindergartenkinder und Volksschulkinder verbessern, unter anderem durch Gemeindekooperationen.
Über OÖ-Schnitt
37 Prozent aller Gemeinden im Bezirk Urfahr-Umgebung sind 1A-Gemeinden. Der Bezirk liegt damit deutlich über dem Oberösterreich-Durchschnitt von 18,7 Prozent. Steyregg musste seinen 1A-Status abgeben, weil die Betreuungseinrichtung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder länger als fünf Wochen pro Arbeitsjahr geschlossen hat.
Vier der 27 Gemeinden im Bezirk fallen heuer in die Kategorie A (2022: drei). Zwei Gemeinden wurden als B-Gemeinde eingestuft (2022: fünf), vier als C-Gemeinden (2022: fünf) und eine als D-Gemeinde (2022: keine) Im Bezirk Urfahr-Umgebung gibt es – wie im vergangenen Jahr – keine Gemeinde in der niedrigsten Gesamt-Kategorie E.
Drei Gemeinden haben 1A-Angebot für Unter-Dreijährige
Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt das Angebot auch nach den einzelnen Alterskategorien auf. Im Bezirk Urfahr-Umgebung gibt es für Eltern Unter-Dreijähriger in drei Gemeinden ein vollzeittaugliches Betreuungsangebot. Engerwitzdorf und Hellmonsödt haben ihr gutes Angebot vom Vorjahr beibehalten und Gallneukirchen konnte das Angebot durch Kooperationen so ausbauen, dass damit für die Eltern nun Vollzeitarbeit möglich ist.
Sieben der 27 Gemeinden im Bezirk erreichten bei den Unter-Dreijährigen die Kategorie A (2022: acht), zwei erfüllten die Kriterien für die Kategorie B (2022: eine), sieben für C (2022: zehn) und wie im Vorjahr schaffte eine die Vorgaben für die Kategorie D. Die Gemeinde Schenkenfelden erfüllte überhaupt keines der geforderten Kriterien und musste in dieser Altersgruppe in die Kategorie E eingestuft werden.
Zehn Gemeinden mit 1A-Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Gut schaut es für die Drei- bis Sechsjährigen aus: Wie im Vorjahr erfüllen auch heuer zehn Gemeinden die 1A-Kriterien für diese Altersgruppe. Fünf Gemeinden – rund 18,5 Prozent – befinden sich in der Kategorie A (OÖ-Schnitt: 20,1 Prozent). Vier Gemeinden (vier weniger als im Vorjahr) mussten in die Kategorie C eingereiht werden. Als einzige Gemeinde musste Schenkenfelden in D eingestuft werden. Wie im Vorjahr befindet sich keine Gemeinde aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung bei den Drei- bis Sechsjährigen im E-Status.
Gutes Angebot bei Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern
Bei der Betreuung der Volksschulkinder zeigen sich zwar leichte Verschlechterungen, aber die Zahl der A-Gemeinden ist mit 40,7 Prozent – wie im Vorjahr – überdurchschnittlich hoch geblieben (OÖ: 22,2 Prozent). Vier Gemeinden sind der Kategorie B (2022: fünf) zuzuordnen und drei der Gemeinden im Bezirk Urfahr-Umgebung gehören der Kategorie C (2022: fünf) an. Drei Gemeinden sind in den niedrigsten Kategorien D und E (2022: eine) einzureihen.
Keine Daten von sechs Gemeinden
Sechs Gemeinden im Bezirk haben die Datenweitergabe verweigert: Alberndorf in der Riedmark, Eidenberg, Gramastetten, Lichtenberg, St. Gotthard im Mühlkreis und Vorderweißenbach.
Die Ergebnisse des AK-Kinderbetreuungsatlas 2023 mit allen Details (Öffnungszeiten, Gemeindekooperationen, Sonderprojekte usw.) für jede einzelne der 438 oberösterreichischen Gemeinden können Sie unter kba.arbeiterkammer.at einsehen.
Neuer AK-Betreuungsbonus unterstützt Eltern mit 150 Euro pro Kind
Übrigens: Mitglieder der AK Oberösterreich, deren Kind zwischen September 2023 und Ende Juni 2024 eine kostenpflichtige Kinderbetreuung in der Krabbelstube, im Kindergarten oder bei Tageseltern besucht, können den neuen AK-Betreuungsbonus in Höhe von einmalig 150 Euro beantragen. Der Antrag kann online unter ooe.arbeiterkammer.at/betreuungsbonus gestellt werden. Anträge sind bis 30. Juni 2024 möglich.
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