Stundenkürzungen in Martin-Boos-Schule
LehrerInnenmangel macht vor Kindern mit Behinderung nicht Halt

Die Martin Boos Schule (Gallneukirchen/OÖ) sollte nach den ursprünglichen Plänen durch VertreterInnen der Bildungsregion bei der Zuteilung der Stunden für das kommende Schuljahr eine massive Stundenkürzung erfahren, obwohl die Schülerzahlen unverändert sind.
Es sollten 76 LehrerInnenstunden gestrichen werden, im Gegenzug aber nur 20 Assistenzstunden dazukommen.

Massive Qualitätseinbußen in Unterricht und Betreuung zu befürchten

Im Ergebnis bedeutete das, dass etliche LehrerInnenstunden pro Klasse fehlten, was die Qualität des Unterrichts natürlich beeinträchtigte.
Die betroffenen Eltern waren schockiert, nicht nur wegen der drohenden Stundenkürzungen an sich, sondern auch wegen der damit verbunden Zusatzbelastung für die verbleibenden Lehrkräfte. Sie befürchten eine massive Qualitätsminderung in Bezug auf die Betreuung und Förderung ihrer Kinder.

Bildungsauftrag betreffend auch schwer beeinträchtigte Kinder

In Österreich besteht für alle, auch für schwer beeinträchtigte Kinder ein Bildungsauftrag. Gerade auch diesen Kindern darf der Zugang zur Bildung nicht verwehrt werden, die Klassen für Kinder mit höherem Förderbedarf dürfen nicht zu einem Ort werden, der nur „Aufbewahrung“ bedeutet, sondern sind, wie schon der Name sagt, für vermehrte Förderung zuständig.
Wer meint, dass Lehrkräfte in einer Sonderschulklasse „nur“ wickeln und füttern müssen, erliegt einem Irrglauben. Gefragt sind vielmehr Erfahrung und Fingerspitzengefühl, verbunden mit sehr viel Expertise.
Aber zurück zum „nur“. Die Eltern behinderter Kinder können vormittags nur verlässlich arbeiten, wenn sie sich zu 100 % darauf verlassen können, dass nicht „nur“ die Grundbedürfnisse eines Kindes gedeckt sind, sondern dass die Kinder auch entsprechend gefördert und gefordert werden, dass sie die Chance haben, sich in ihrem Rahmen weiterzuentwickeln und dass sie von jemandem begleitet werden, der die notwendige Ruhe, Geduld und Qualifikation mitbringt. Das geht aber nur mit der notwendigen, sehr großen Erfahrung und Ausbildung, da die Kinder in ihren Bedürfnissen äußerst unterschiedlich sind.

Letztlich doch keine Reduktion der Gesamtstundenanzahl

Nach einem intensiven Austausch zwischen verschiedenen Verantwortlichen aus der Bildungsregion werden zur großen Freude aller Betroffenen in der Martin Boos-Schule im kommenden Schuljahr insgesamt gleich viele Stunden zur Verfügung stehen wie im laufenden Schuljahr. Zwar werden sich personelle Veränderungen nicht vermeiden lassen, diese Verschiebung lässt sich jedoch in pädagogischer Hinsicht gut begründen.
Nichtsdestotrotz heißt es, auf der Hut zu sein: In schwieriger werdenden Zeiten sind es immer die Schwachen, die als erste auf der Strecke bleiben. Dass das nicht passiert, dafür sind wir alle gemeinsam verantwortlich und dafür bedarf es unseres gemeinsamen Einsatzes.

Text: Gundula Schachtner/Rainer Weiß
Fotos: (C) Rainer Weiß

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