Faustball
Eine alte Sportart neu entdeckt
Wenn man über Faustball spricht, denken die wenigsten an eine der ältesten Sportarten der Welt. Vielmehr haben Sie das Bild im Kopf wie ein Baby mit der Faust auf einen Ball „eindrischt“. Dynamik, Power, Action, Präzision und Fairplay – das ist was Faustball ausmacht und noch viel mehr.
REICHENTHAL. Im kleinen Ort Reichenthal wird diese Sportart schon seit Jahrzehnten mehr oder weniger professionell und auch erfolgreich betrieben. Mehrere Jugendstaatsmeistertitel und auch eine Mannschaft in der 1. Bundesliga, das kann sich schon sehen lassen. 2020 wollte man, vor allem mit der Umstellung des Meisterschaftssystems auf Ganzjahresmeisterschaft voll durchstarten, aber wir alle wissen, dass es völlig anders gekommen ist:
Was ist nun dieses Faustball?
Die erste Nennung in der Geschichte reicht in das Jahr 240 nach Christus zurück und tauchte auch immer wieder auf. 1896 wurden die ersten Regeln für dieses Spiel niedergeschrieben und seit dort gab es Wettkämpfe. Heute wird dieser Sport weltweit betrieben. Derzeit zählt der internationale Faustballverband (IFA) 61 Mitgliedsverbände rund um den Globus. Für einen Laien hat Faustball sehr große Ähnlichkeit mit Volleyball und die meisten schmeißen diese beiden Sportarten auch in einen Topf. Der krasse Unterschied ist aber, dass Faustball vom Anfänger bis zum Profi eine Amateursportart ist und man damit kein Geld verdienen kann.
Maximal drei Berührungen
Faustball ist ein Rückschlagspiel und die Grundidee dieses Sports ist, dass man den Ball mit dem Arm oder der Faust über eine Netzleine in das gegnerische Feld spielt, sodass der Gegner den Ball nicht oder nur schwer erreichen kann. Pro Spielzug darf der Ball von drei verschiedenen Spielern einer Mannschaft gespielt werden und darf dazwischen jeweils maximal ein Mal auf den Boden springen. Falls nach diesen drei Berührungen der Ball beim Gegner ist, muss dieser versuchen mit drei Berührungen den Ball zurück zu spielen. Wenn es ein Team nicht schafft den Ball zurückzuspielen, sozusagen einen Fehler begeht oder einen anderweitigen Fehler macht, dann bekommt der Gegner einen Punkt.
Ein aufstrebender Verein in dieser Sportart
Seit Jahren spielt man in Reichenthal sehr guten Faustball und es werden auch immer mehr Personen, die sich dieser Leidenschaft widmen. Die 1957 gegründete Sektion musste sich nach vielen Rückschlägen oft wieder zurückkämpfen. Doch seit nunmehr zwei Jahrzehnten hat sich der Spielbetrieb normalisiert und dies auch äußerst erfolgreich. Jugendstaatsmeistertitel und der Aufstieg in die 1. Frauen Bundesliga sind mit Sicherheit die größten Erfolge der Geschichte im Reichenthaler-Sports.
2020 – ein verflixt schwieriges Jahr
Am Jahresbeginn konnte es noch niemand erahnen, welcher Herausforderung wir uns heuer stellen müssen. Eigentlich wäre man heuer im Mai mit insgesamt fünf Mannschaften in den Allgemeinen Klassen und sechs Mannschaften in der Jugend in die Meisterschaft gestartet, doch dann wurde alles auf Eis gelegt und es hieß: „bitte warten“. „Seit Juni wurden die Planungen wiederaufgenommen und es sieht zurzeit so aus, als ob wir eine ziemlich normale Meisterschaft spielen könnten“, gibt sich Zuspielerin Laura Horner optimistisch. "Natürlich ist es sehr schwierig einzuschätzen, wo die Reise heuer hinführt, da fast alle Turniere, abgesagt werden mussten. Darum ist bei allen Mannschaften heuer einmal der Klassenerhalt das große Ziel und vielleicht kann die eine oder andere Mannschaft überraschen“, gibt sich Sektionsleiter Michael Traxl vorsichtig.
Für alle Interessierten
Wer Lust hat, Faustball einmal hautnah zu sehen oder auszuprobieren, kann sich bei Michael Traxl unter Tel. 0660/2006531 melden.
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