Diakoniewerk Gallneukirchen
Quereinsteigen im Sozialbereich ist möglich

Wolfgang K. wagte nach 24 Jahren in einem technischen Beruf den Umstieg in den Sozialbereich und ist heute genau dort, wo er immer hin wollte.
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GALLNEUKIRCHEN. Wolfgang K. ist 45 Jahre und absolviert derzeit die Diplomausbildung zum Sozialbetreuer Behindertenarbeit an der Schule für Sozialbetreuungsberufe Gallneukirchen des Diakoniewerks. Sein Weg dahin war nicht einfach. Nach 24 Jahren in einem technischen Beruf in einem großen Industriebetrieb hängt er seinen Job an den Nagel und beschließt im Sozialbereich seine berufliche Zukunft zu starten.

Reduktion Arbeitszeit

„Ich wollte meine Arbeitszeit reduzieren, um mehr Zeit für meine Kinder zu haben. Ich bin ein Familienmensch und die gemeinsame Zeit mit meinen Kindern ist mir sehr wichtig. Mein damaliger Beruf hat dies nicht erlaubt: 40 Wochenstunden oder mehr waren die Regel und hinzu kamen noch die tägliche Fahrt und der Stau zum Arbeitsplatz. Da war für mich klar, es muss sich was ändern“, erzählt der ehemalige Techniker.

Eine Reduktion der Arbeitszeit war bei seinem Arbeitgeber nicht möglich und nachdem er bereits lange mit dem Gedanken spielte, in den Sozialbereich zu wechseln, wagte er den Umstieg und nutzte die Chance. „Die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung ist genau meines, das habe ich schnell nach ein paar Schnuppertagen gemerkt. Ich will jeden Tag jemanden zum Lachen bringen und Menschen mit Behinderung sind einfach ehrlich und direkt und zeigen dir sofort ihre Reaktion“, so Wolfgang K.

Schule für Sozialbetreuungsberufe

An den Schulen für Sozialbetreuungsberufe (SOB) des Diakoniewerks kann man zwischen den Ausbildungsprogrammen Altenarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung wählen. Wolfgang entschied sich für die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Behindertenarbeit an der SOB Gallneukirchen. Die Fachausbildung dauert grundsätzlich zwei Jahre, im Anschluss kann noch die einjährige Diplomausbildung absolviert werden. „Die Zeit während der Ausbildung lässt sich gut einteilen und planen und bietet mehr Flexibilität als der Beruf, da die Praktika frei wählbar sind. Das Verhältnis mit den Lehrenden ist sehr gut und sie sind sehr engagiert“, so Wolfgang.

An den Schulen für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks sind bis zu 2/3 der Schüler Berufsumsteiger. Die Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Branchen über Technik, Handel bis hin zu Friseur, aber auch Frauen nach der Karenzzeit machen die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer. „Über ein Fachkräftestipendium oder Stiftungen gibt es abhängig von der individuellen Situation der Interessent Möglichkeiten den Berufsumstieg zu finanzieren und zu ermöglichen“, erklärt Markus Kapsammer, Direktor der Schule für Sozialbetreuungsberufe Behindertenarbeit.

Sinnerfüllte Arbeit mit Menschen

Für Wolfgang K. war sein vorheriger Job nicht mehr erfüllend, der Sinn hat gefehlt und er wusste oft nicht mehr, wofür er manches machte. „Heute geht es mir da ganz anders, ich freue mich in der Früh auf meine Arbeit und ich kann die Zeit, die ich am Arbeitsplatz verbringe, auch selber genießen. Ich bin viel in der Natur und im Garten mit den Menschen mit Beeinträchtigung und arbeite gemeinsam mit den begleiteten Menschen in der Werkstatt – das macht mir Spaß und die Energie, die ich gebe, bekomme ich mindestens 2-mal retour.“

„Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung nur allen Quereinsteiger*innen Mut machen, sich zu verändern, wenn man nicht mehr zufrieden ist. Ich bin heute genau dort, wo ich hin wollte. Es ist ein großer Schritt, die Komfortzone zu verlassen, aber wenn es für einen selbst stimmig ist, sollte man den Umstieg wagen“, so Wolfang K. Im Sommer wird er seine Ausbildung zum Diplom-Fachsozialbetreuer abschließen und hat bereits ein fixes Jobangebot. Die Arbeitsstelle ist nicht weit von seinem Wohnort entfernt und der Job ist im Ausmaß von 25 Stunden pro Woche, das ermöglicht ihm auch für seine Kinder da zu sein. „Das ist genau, was ich immer wollte“, so Wolfgang K.

Jetzt informieren!

Die Schulen für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks befinden sich in Oberösterreich an vier Standorten: Gallneukirchen, Mauerkirchen, Ried/Innkreis, Wels. Bewerbungen für den Ausbildungsstart im September 2021 sind jederzeit möglich. Die nächsten Infoabende finden am 11. März und am 15. April um 18 Uhr statt.

Anmeldung unter: sob.office.diakoniewerk@eduhi.at
Weitere Termine und Infos: www.zukunftsberufe.at

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