Brucellose: In Urfahr-Umgebung derzeit kein Verdachtsfall mehr
Nun liegen die Ergebnisse des auf Brucellose-Verdacht untersuchten Rinder vor. Blutproben von drei Rinderbetrieben aus dem Bezirk Rohrbach und einem in Urfahr-Umgebung wurden getestet. Bei dem Urfahraner Milchviehbetrieb wurde sowohl hinsichtlich der blut- als auch der milchserologischen Untersuchung negativ getestet. Die Sperre des Hofs wurde daher von der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung wieder aufgehoben.
URFAHR-UMGEBUNG. Laut Landesveterinärdirektor Thomas Hain wurde die Laboruntersuchung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vorgenommen. Urfahr-Umgebung scheint derzeit frei von dem Erreger Brucellose zu sein. "Gewisse Vorsichtsmaßnahmen werden wir weiterhin aufrechterhalten", bestätigt der Urfahraner Bezirkshauptmann Paul Gruber.
Brucellose-Fälle bei Rindern
Bei einem der drei getesteten Milchviehbetriebe aus dem Bezirk Rohrbach war ein postiver Reagent dabei. Diese Kuh sowie deren viermonatiges Kalb müssen aus dem Bestand entfernt werden. Die Keulung wurde heute Freitag behördlich angeordnet. Kontakttiere des Reagenten werden nun weiter beprobt. Nach erfolgter Reinigung und Desinfektion, die je nach den Gegebenheiten vor Ort erfolgt, kann der Betrieb anschließend wieder freigegeben werden.
Auf den zwei anderen Betrieben im Bezirk Rohrbach wurden insgesamt acht Milchkühe mit weder positiven noch negativen Ergebnissen identifiziert. Eine erneute Beprobung dieser acht Rinder erfolgt kommenden Montag. Bis gesicherte Ergebnisse durch die AGES vorliegen sind diese acht Tiere von der Milchanlieferung ausgenommen. Alle übrigen Rinder dieser Betriebe sind nicht infiziert. Im Zuge der Beprobungen der umliegenden 170 Schaf- und Ziegenhalter wurde auf einem Betrieb mit insgesamt fünf Schafen ein Tier mit weder positiven noch negativen Testergebnissen festgestellt. Dieser Betrieb bleibt, bis erneute Testergebnisse vorliegen, hinsichtlich des Tierverkehrs gesperrt. Alle weiteren Beprobungen und Maßnahmen werden umfassend durch den Landesveterinärdienst begleitet.
Brucellose-Fälle beim Menschen
Auch vier Menschen wurden mit Brucellose infiziert, wobei zwei nicht erkrankten und zwei schon wieder auf dem Weg der Besserung sind. Darunter ist auch der Gramastettner Tierarzt Karl Püspök. Er dürfte bei seiner Arbeit auf Bauernhöfen im Bezirk Rohrbach angesteckt haben. "Mir geht es körperlich wieder gut. Bis 3. August werde ich noch mit Antibiotika behandelt, dann habe ich eine Kontrolle", sagt der Gramastettner. Im Mai hatte sich Karl Püspöks Gesundheit verschlechtert. Anfangs dachte er an eine Sommergrippe, doch die Symptome passten nicht. Abends Fieberschübe bis zu 40 Grad, aber ohne schwitzen zu müssen. Untertags war er so erschöpft, dass die Arbeit unmöglich wurde. An Brucellose hatte der Tierarzt nicht gedacht. Diese Krankheit, die vorwiegend bei Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und Pferden auftreten kann, stammen von Bakterien der Gattung Brucella. Brucellose ist seit 30 Jahren nicht mehr in Oberösterreich vorgekommen.
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