Hochwasser in Kärnten
Das Wasser stand fast einen Meter hoch

Martha Feiertag | Foto: Schauerte
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Das Hochwasser in Bad Bleiberg ist weg, doch die Folgen und der Schrecken sind nicht vergessen.

BAD BLEIBERG (nic). Hätte man die Bleiberger vor knapp acht Wochen gefragt, vor welchen Naturkatastrophen sie sich fürchten, wäre so ziemlich an letzter Stelle das Hochwasser gekommen. Das hat sich geändert, wie Martha Feiertag und Mario Gelautz schmerzhaft erfahren mussten.
Das Wasser stand im November fast einen Meter hoch in den Vorgärten und im Keller. "Ich habe nicht mal mehr eine Bohrmaschine", stellt Mario Gelautz nüchtern fest. Die Erinnerungen an "diesen" Sonntag im November (17. November) sind noch immer präsent. Auf dem Weg vor den Häusern hinter der Volksschule in Bad Bleiberg sammelte sich das Wasser. Es regnete seit Tagen. Der Bleiberger rief die Feuerwehr und versuchte gemeinsam mit den engagierten Blauröcken über Stunden hinweg das Schlimmste zu verhindern. Vergeblich! Nur zwei Tage später kam das Nass über Bodenabflüsse und Wände und füllte Garagen, Keller und Vorgärten.

Alles schwamm herum

"Mit Pumpen haben wir versucht das Zeug wieder los zu werden", erinnert sich der 52-Jährige, der seit 30 Jahren mit Ehefrau Gudrun in diesem Haus wohnt. Schwimmende Tiefkühltruhe, Reifen, eine Papiertonne, deren Inhalt aufweichte und am Ende sogar die Pumpen verstopfte, sowie Gartenmöbel und Co. schwammen umher und mussten wieder "eingefangen" werden.

Mit der Badehose

"Ich musste sogar die Badehose raussuchen, weil das Wasser so hoch stand", sagt Gelautz. Mit dem Hund Gassi gehen war undenkbar. Doch die in Spittal wohnende Tochter hatte die rettende Idee: Im wasserdichten Fischer-Overall und mit einer Wanne wurde die französische Bulldogge Cookie auf trockenes Gras geleitet.
Fest steht, es gab schlaflose Nächte und der Schock sitzt immer noch tief. Das Positive: Die vielen ehrenamtlichen Helfer, die unbürokratische Abwicklung von Versicherungen und Landesfonds, der Zusammenhalt mit den Nachbarn und die verschonte Heizung, das Wasser blieb zum Glück fünf Zentimeter unter dieser.

Schlimme Nachricht

Das Fazit bei Martha Feiertag, der 70-jährigen Nachbarin von Familie Gelautz, fällt ähnlich aus. Die Witwe erreichte die Hochwassernachricht im Burgenland, wo sie eigentlich den 95. Geburtstag ihrer Mutter feiern wollte. Mit dem Bus reiste sie zurück und konnte unterhalb der Volksschule nicht mehr weiter. Doch die Feuerwehr brachte die verzweifelte Frau mit einem Fahrzeug zum Haus, legte Pumpen und kontrollierte alles – auch nachts.
Noch immer geben vier Trocknungsgeräte Zeugnis von den Ereignissen und die wollen weiterhin, auch Wochen danach, täglich zwei Mal geleert werden. "Vieles ist unwiderruflich kaputt", sagt die Pensionistin und blickt unglücklich auf einen Stapel Schuhe. Im Wäschetrockner stand das Wasser – verkehrte Welt.
Den Vorgarten hat sie bereits wieder hergerichtet, quasi Stein für Stein. Alles andere braucht noch Zeit. "Die ersten drei Tage waren schrecklich, ich habe viel geweint", erinnert sich Martha Feiertag zurück. "Doch die Hilfe hat mir wieder Mut gemacht, dass es weitergeht." Die Schäden werden reguliert, doch manches wird sich noch Monate hinziehen, weil bis zum Ende des Winters gewartet werden muss.

Hochwasserschutz

Trotz der Katastrophenszenen zieht auch Bürgermeister Christian Hecher eine positive Bilanz: "Der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft aller waren großartig." Auch er wurde von den Ereignissen überrascht. "Naturkatastrophen sind in unserem Hochtal einige denkbar und vieles hat Bleiberg auch schon erlebt, aber das war in dieser Art neu."
Die Gemeinde hat den Hochwasserschutz jedoch fest im Blick und investierte inklusive der öffentlichen Zuschüsse fast eine Million in die Prävention.
Zuletzt geschah dies 2019 im Ortsteil Hüttendorf. Auch in der Ortsmitte, wo jetzt das Wasser stand, sollen in absehbarer Zeit bauliche Maßnahmen umgesetzt werden.

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