Wernberg
Autobahn-Vollanschluss lässt weiter auf sich warten

- Die Wernberger Bevölkerung leidet unter dem Lkw-Verkehr durch den Ort. Der Autobahn-Vollanschluss würde Entlastung bringen.
- Foto: stock.adobe.com/Christian Müller
- hochgeladen von Sabine Rauscher
Der Spatenstich für den lang ersehnten Autobahn-Vollanschluss für Wernberg wird vermutlich erst 2024 erfolgen. Geplant war der Baustart für heuer.
WERNBERG. Seit mittlerweile 26 Jahren warten Bewohner und Wirtschaftstreibende der Gemeinde Wernberg auf einen Autobahn-Vollanschluss. Eine Autobahnauffahrt gibt es nur in Fahrtrichtung Klagenfurt, eine Abfahrt nur in Fahrtrichtung Villach – was ein erhebliches Verkehrsaufkommen im Ortszentrum mit sich zieht. Nach etlichen Verzögerungen war der Baustart für den Vollanschluss heuer geplant, seitens der Asfinag rechnet man mit dem Spatenstich jedoch erst in zwei Jahren.
Baustart nicht vor 2024
Rund 11 Millionen Euro soll der Autobahn-Vollanschluss kosten. Den Großteil übernimmt die Asfinag, den Rest bezahlen das Land Kärnten und die Gemeinden Wernberg, Villach, Rosegg und Velden. Einen fixen Termin für den Baustart kann Walter Mocnik von der Asfinag nicht versprechen: "Wir werden das Projekt im Laufe des Sommers beim Ministerium vorlegen, abhängig von den weiters erforderlichen Verfahren und deren Dauer sowie eventuellen zusätzlich notwendigen Maßnahmen erfolgt auch der Baustart. Realistisch ist ein solcher im Jahr 2024."
Die Gemeinde ist bereit
Die Gemeinde Wernberg hat ihre Hausaufgaben längst erledigt. "Wir stehen, wie schon die Jahre davor, in den Startlöchern. Unsere Arbeiten sind abgeschlossen", erzählt Bürgermeisterin Doris Liposchek (SPÖ). Sorgen bereiten ihr die stetigen Preiserhöhungen: "Unsere Kosten sind auch beträchtlich – und sie steigen laufend. Der Anschluss wird die Gemeinde zwischen 700.000 und 800.000 Euro kosten. Da sind auch Kosten für Vorbereitungen enthalten: Wir müssen eine Straße und Leitungen verlegen sowie eine Ampelanlage errichten."
Politischer Unmut steigt
Für Missmut sorgt der verzögerte Baustart bei allen Gemeindepolitikern. Markus di Bernardo (FPÖ) verärgert: "Zig Gewerbebetriebe haben sich in den letzten Jahren hier angesiedelt, mit dem Versprechen im Hinterkopf, dass der Vollanschluss an die A2 in alle Fahrtrichtungen zeitnah umgesetzt werde. Die Frotzelei der Bürger und Wirtschaft muss endlich ein Ende haben." Adam Müller (ÖVP) betont: "Der Vollanschluss hat für den Wirtschaftsstandort Wernberg eine große Bedeutung. Auch soll sich laut Verkehrsexperten der Verkehr auf der B83 verringern." Jürgen Eixelsberger (Die Grünen) bemängelt: "Bis der Vollanschluss kommt, fahren täglich hunderte Lkws lange Umwege über andere Autobahnabfahrten und durch Wohngebiete und Dörfer. Das verursacht unnötigen Treibstoffverbrauch, Abgas- und Lärmbelastung."
Budgetäre Mittel stehen bereit
Die Verzögerung des Baubeginns stößt auch bei Straßenbaureferent Landesrat Martin Gruber (ÖVP) auf Unverständnis. "Noch im letzten Schreiben wurde betont, dass die Anschlussstelle Wernberg nicht von einer Evaluierung betroffen sei. Seit über fünf Jahren haben wir dafür die budgetären Mittel reserviert, um diese wichtige Anbindung im Kärntner Zentralraum zu realisieren. Daher fordere ich von der Asfinag und der zuständigen Ministerin, den zugesicherten Baustart ohne weitere Verzögerungen einzuhalten."


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